Stuttgart macht die Hütte voll: FCN will forsch auftreten

29.4.2017, 06:21 Uhr
Klatsch ab und weiter! Michael Köller geht das Kräftemessen mit Stuttgart engagiert an.

© Sportfoto Zink Klatsch ab und weiter! Michael Köller geht das Kräftemessen mit Stuttgart engagiert an.

Michael Köllner vermittelt Selbstbewusstsein. So mutig, wie der Club-Coach seine Vorstellung von einem Heimsieg gegen den formstarken VfB skizziert, sollen auch seine Schützlinge auftreten. Am Samstag, wenn der FCN auf heimischer Spielwiese gegen den Primus gefordert ist. Mut macht Köllner, dass seine Mannschaft bereits in Berlin und Hannover zwei Spitzenteams ordentlich Paroli geboten habe. "Wir brauchen eine ähnlich starke Leistung", sagt der Oberpfälzer bei der obligatorischen Pressekonferenz am Donnerstag. “Allerdings sollen diesmal auch "Punkte dabei herumkommen“, schiebt Köllner hinterher, was einen gelungenen Auftritt zu einem auch wirklich erfolgreichen macht.

Verstecken verboten!

Wie das mit dem Heimdreier gegen zuletzt dreimal in Folge siegreiche Schwaben funktionieren könnte, deutet der Formgeber des FCN ebenfalls an. "Wir wollen uns zu Hause nicht verstecken, sondern forsch auftreten", sagt Köllner, der vor der Offensivwucht des VfB natürlich dennoch Respekt hat. 53 Tore hat der Tabellenführer, der mit Verve ins Oberhaus zurückdrängt, in dieser Saison bereits erzielt. Simon Terodde, Takuma Asano, Josip Brekalo, Alexandru Maxim - der VfB kommt mit einem Aufgebot nach Nürnberg, das weiß, wie man stark und zielgerichtet nach vorne spielt.

Ein Mann, der den Schwabenexpress zuletzt ebenfalls ins Rollen brachte, wird diesen in der Noris derweil vielleicht nicht mit anschieben können. Daniel Ginczek, der in der Saison 2013/14 auch beim FCN als ballgewandter Angreifer richtig Eindruck machte, dann aber durch einen Kreuzbandriss in seiner vielversprechenden Entwicklung zurückgeworfen wurde, ist in der Nacht auf Donnerstag krank geworden. "Ich hoffe, dass es bis Freitag besser wird und er mitfahren kann", erklärt VfB-Coach Hannes Wolf mit Blick auf Ginczek, den Pep Guardiola damals noch im Nürnberg-Dress bereits einen "klasse Stürmer" nannte.

Das Personal, das dem Spitzenreiter trotzen soll, kann oder will Club-Trainer Köllner noch nicht benennen. Dass es beim FCN in den vergangenen Wochen immer wieder Umstellungen gab, ist die eine Sache. Dass dies gegen Stuttgart zwingend erforderlich ist, die andere. Kontinuität wird es wohl nur im Club-Kasten geben. Weil Raphael Schäfer zuletzt überzeugt hat. Aber auch, weil der vom Torwart-Oldie in der Hierarchie auf Platz zwei verdrängte Thorsten Kirschbaum über Rückenschmerzen klagt.Da Miso Brecko muskuläre Probleme plagen, könnte der zur Zeit eh wacklige Club-Kapitän derweil aus der Startelf rutschen. Als Stellvertreter rechts hinten bringt Köllner Patrick Kammerbauer oder den dann zurückgezogen agierenden Eduard Löwen ins Spiel.

Automatisch eine Veränderung in Nürnbergs Anfangsformation erfordert, dass Kevin Möhwald in Würzburg zum fünften Mal in dieser Saison eine Gelbe Karte vorgehalten bekommen hat und damit gesperrt fehlt. Aussetzen muss auch Tobias Kempe, der sich beim 1:1 auf dem Dallenberg einen Muskelfaserriss zugezogen hat, möglicherweise aber noch vor Saisonende auf den Platz zurückkehren kann.

Gislason gibt Gas

Wer übernimmt? Abdelhamid Sabiri, der nach seiner Meniskus-OP wieder voll im Training ist und für seine imposanten Leistungen vor dem Eingriff jüngst mit einem Profivertrag belohnt wurde, attestiert Köllner, einen guten Eindruck gemacht zu haben. Nürnbergs hochbegabte Offensivkraft dürfte ebenso im Kader stehen wie Rurik Gislason, der ihm Training dem Club-Coach genauso gefallen hat und aufgrund seiner Variabilität für Köllner ebenso eine Option im Angriff darstellt wie Tim Matavz, der in Würzburg enttäuschende Mikael Ishak und natürlich der zuletzt zweimal treffsichere Cedric Teuchert.

Wer von Beginn an dabei sein wird, wird sich zeigen. Von Beginn dabei - darauf baut auch Nürnbergs Trainer - werden die Mehrzahl der etwa 43.000 Zuschauer sein, die in der Noris erwartet werden. Rund 15.000 bringt Stuttgart mit, der Rest hält mit dem FCN. Das Schlusswort von dessen Coach: "Uns wird alles am Samstag abverlangt. Daher brauchen wir das Publikum. Denn nur so wird ein Spiel erst richtig geil."

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