Taekwondo daham! Sport findet Heimstätte in Nürnberg

18.1.2019, 12:27 Uhr
Taekwondo daham! Sport findet Heimstätte in Nürnberg

© Foto: Markus Maisel

"Unser Herzstück sind die beiden Hallen mit einer Größe von jeweils 400 Quadratmetern", sagt Haþim Çelik am Mittwochabend, während sich gerade die Jugendnationalmannschaft hinter einer Plexiglaswand mit Dehnübungen auf das Training vorbereitet.

An den Decken der beiden Räume wurden Kameras installiert, die es den Athleten ermöglichen sollen, die technischen Abläufe nach den Kämpfen genau zu analysieren .

Çelik, der mit Fehlbildungen an Händen und Füßen auf die Welt gekommen ist, kam in jungen Jahrendurch japanische Martial-Arts-Filme zum Taekwondo – einer Sportart, für die er sich bis heute begeistert. Und das mit Erfolg: 2013 hat sich Celik bei der Para-Weltmeisterschaft in Lausanne die Goldmedaille in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm sichern können. Auch bei der Europameisterschaft 2015 in Moldawien ergatterte der gebürtige Weißenburger den obersten Podestplatz. Nun soll er als Leiter des neuen Taekwondo-Bundestützpunktes selbst junge Talente fördern.

Über den Kampf-Flächen befindet sich im ersten Stock des Zentrums einFitnessraum, der noch mit Trainingsgeräten gefüllt werden soll. Gesetzt wird auf Geräte, mit denen die Athleten die Beinmuskulatur stärken: "Wir benutzen im Kampf zu 80 Prozent unsere Beine und arbeiten relativ wenig mit den Fäusten", erklärt Haþim Çelik.

Mehr Platz für die Jugend

Optimale Rahmenbedingungen bietet die Halle der 18-jährigen Kämpferin Alema Hadzic von der Talentschmiede Taekwondo Özer, einem Verein, der mit Athleten wie Tahir Güleç, Rabia Güleç und Sümeyye Manz Athleten hervorgebracht hat, die mit deutschen Meisterschaften und Medaillengewinnen bei internationalen Turnieren bereits außerhalb von Nürnberg für Furore sorgten.

Zweimal pro Woche wird Hadzic nun als Kaderathletin der deutschen Mannschaft beim Stützpunkttraining vor Ort sein. Die 18-Jährige, die sich bei den U 21-Europameisterschaften im vergangenen September die Bronzemedaille sicherte, freut sich auf das neue Taekwondo-Zentrum: "Die Halle ist toll, sie bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten und viel Platz."

Zwar ist Taekwondo selbst in der Hochburg Nürnberg noch eine Randsportart, jedoch wird die Kampfkunst besonders bei der jungen Generation immer beliebter "Ich sehe, dass bei uns im Verein schon Vierjährige ihre ersten Schritte im Sport machen und die Hallen jeden Abend voll sind", sagt Alema Hadzic über die offenbar wachsende Popularität der Sportart, "ich denke, dass der Sport durch den Bundesstützpunkt noch beliebter werden kann."

Hadzic hat's drauf 

Im vergangenen Jahr hat sich die Schülerin des Hans-Sachs-Gymnasiums die Teilnahme an der Europameisterschaft der Erwachsenen gesichert. Auch zu den Olympischen Spielen will die Abiturientin in zwei Jahren. Die optimalen Trainingsbedingungen hat man für sie und andere Talente aus dem Einzugsgebiet nun geschaffen.

Knapp vier Millionen Euro kostete der Bau, für den der Freistaat Bayern eine Million Euro beisteuerte.

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