Tennisprofi rastet in Wimbledon aus

1.7.2016, 17:44 Uhr
Ganz kleines Tennis zeigte Viktor Troicki bei seinem Match gegen Albert Ramos-Vinolas.

© PHILIPPE LOPEZ/afp Ganz kleines Tennis zeigte Viktor Troicki bei seinem Match gegen Albert Ramos-Vinolas.

Der weiße Sport wird Tennis immer wieder genannt und niemand anderes schätzt Traditionen und gutes Verhalten so sehr, wie die Ausrichter des Rasenturniers in Wimbledon. Am Donnerstag sahen diese allerdings einen komplett hohldrehenden, umherschreienden Viktor Troicki.

Was war passiert? Bei seiner Zweitrundenbegegnung gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas stand es 6:3, 3:6, 3:6, 6:2 und im entscheidenden letzten Satz 3:5 und 30:30. Troicki brauchte den nächsten Punkt, er wollte ihn - er wollte nicht ausscheiden. Und dann wurde es turbulent: Der Spanier schlug auf und Troicki nahm den Ball nicht auf. Der Schiedsrichter wertete den Punkt für Ramos-Vinolas, allerdings war das Spielgerät knapp im Aus.

Für Troicki brachte diese Entscheidung das Fass zum Überlaufen. Er beschimpfte den Schiedsrichter, holte sogar den Ball zurück, um zu zeigen, dass er keine Spuren der Linie aufweist. Der Unparteiische zeigte sich allerding unbeeindruckt und wertete das Match für den Spanier. Das brachte Troicki nur noch mehr in Rage. "Du bist der schlechteste Schiedsrichter auf der Welt", schrie er und schlug den Ball mit aller Gewalt in die Zuschauermenge. Zum Abschluss gab es noch ein "Du bist ein Idiot. Es tut mir leid, aber ich muss dir das sagen" hinterher.

Es war nicht das erste Mal, dass Viktor Troicki auf dem Tennisplatz mit den Schiedsrichtern aneinander geriet. Bereits bei seinem Match in Rom 2013 beschimpfte er den Unparteiischen: "Aus dem Weltraum kann man sehen, dass er drauf war." Danach schnappte sich der Profi einen Kameramann und ließ den Ballabdruck aufnehmen.

Damals vielleicht ganz lustig, ist der Ausraster heute ein wenig anders gelagert. Rechtliche Konsequenzen kann dieser für den Serben ebenfalls nach sich ziehen. Während der Pressekonferenz versuchte sich Troicki zu rechtfertigen: "Der Stuhlschiedsrichter, er hat keinerlei Erfahrung mit solch einem Belag und solch einem Match. Er hat ein Overrule in fünf Sätzen gegeben, was furchtbar ist". Der Serbe fuhr weiter fort, indem er keine Schuld bei sich erkannte: "Er ist derjenige, der bestraft werden sollte, ich habe mich bis zu diesem Moment ja gut verhalten."

Sky Sport News HD zeigt die gesamte Szenerie aus London.

 

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