Thompson trumpft auf! Bamberg siegt in Ljubljana

7.1.2015, 22:34 Uhr
Ryan Thompson (Archivbild) legte auch in Ljubljana sein ganzes Können in die Waagschale - und den Ball auch ab und an in den Korb.

© Sportfoto Zink / HMI Ryan Thompson (Archivbild) legte auch in Ljubljana sein ganzes Können in die Waagschale - und den Ball auch ab und an in den Korb.

Andrea Trinchieri hatte seinem Team zum Auftakt der zweiten Eurocup-Runde eine echten Härtetest prophezeit. “Sie kennen alle Tricks“, warnte Bambergs Headcoach vor ausgebufften Hausherren. “Spiele gegen Ljubljana sind Spiele bis aufs Blut“, lautete die martialische Ergänzung des Basketball-Lehrers, der bei der EM 2013 schonmal in der “Grünen Hölle“ - der beim Besuch der Brose Baskets anfangs nur spärlich gefüllten Halle in Sloweniens Hauptstadt - vorbeigeschaut hatte. Als griechischer Nationaltrainer gegen favorisierte Spanier bereits damals erfolgreich.

Und auch diesmal – zum Einstieg in die Last 32 - sollte es ganz nach dem Gusto des Italieners laufen, zumindest zu Beginn! Die Oberfranken starteten – wohl auch motiviert von sieben Liga-Siegen in Serie – selbstsicher in die Partie. In einer hektischen Anfangsphase stellten die Bamberger nach schneller Ballzirkulation regelmäßig Abstimmungsprobleme der gegnerischen Defense bloß. Kapitän Brad Wanamaker – bei Freiwürfen gewohnt sicher - und besonders der auffällige Ryan Thompson waren die Jungs, welche die Punkte auf den Anzeigewürfel brachten. Einmal blank von links, einmal blank von rechts versenkte Letzterer nach knapp zwei Minuten zwei Dreier binnen kürzester Zeit – 10:2 für die Brose Baskets. Zu viel für Olimpija-Coach Ales Pipan, der eine erste Auszeit nahm!

“Weniger Raum für Fehler“ würde es in der Eurocup-Zwischenrunde geben, hatte dessen Gegenüber, Andrea Trinchieri, vor dem Tip-Off gesagt. Und seine Mannschaft sollte auch im Anschluss an die Auszeit weniger Fehler machen. Während Ljubljana – etwa der unglückliche Ex-Berliner Marko Marinovic, der es trotz allen Fehlversuchen beharrlich von draußen versuchte - jede Menge verwarf, agierten die Brose Baskets abgeklärt – und streckenweise sehenswert. An den flotten Spielzügen der Gäste beteiligte sich nun auch Trevor Mbakwe, der die Bamberger Führung nach Alley-Oop-Zuspiel Mitte des ersten Viertels auf 19:7 schraubte. Die Trinchieri-Truppe war zwölf Zähler enteilt, immer elf sollten bei Ertönen der ersten Sirene notabel sein – Mbakwe traf zum 26:15.

Auch den zweiten Abschnitt begannen die Domstädter zielsicher. Ein Thompson-Dreier bedeutete das 29:15 (11.). Die Slowenen versuchten zwar, gegenzuhalten- etwa über Center Omic oder Kapitän Mudric. Doch das Spiel des Traditionsvereins blieb fehlerbehaftet, was sicherlich auch der aufmerksamen Abwehrarbeit der Gäste geschuldet war. Und diese machten im Vorwärtsgang munter weiter: Wanamaker zog die Fäden, setzte als Assistgeber und Vollstrecker immer wieder Nadelstiche. Für Mbakwe und Thompson - dieser war zur Halbzeit mit 13 Punkten treffsicherster Bamberger - galt dies ohnehin. 39:28 – eine Elf-Punkte-Führung! Mit diesem vertrauten Vorsprung ging es in die Kabinen.

Aus diesen kamen die Oberfranken unverändert stark. Wannamaker schrieb sich nach der Pause beim 41:28 die ersten Zähler nach Wiederbeginn gut, ehe er Marinovic – mit Valencia immerhin schon einmal Eurocup-Sieger – spektakulär blockte. Im dritten Viertel lief es für die Brose Baskets absolut nach Plan. Daniel Theiss hievte den Vorsprung der Gäste zwischenzeitlich über die 20-Punkte-Marke. Wenig deutete darauf hin, dass es für Bamberg noch einmal eng werden könnte. Doch zumindest im Ansatz wurde es das dann doch nochmal.

Schuld daran war ein nachlässiger Start in den letzten Abschnitt, der es Ljubljana ermöglichte, sich langsam wieder heranzuarbeiten. Andrea Trinchieri war unzufrieden, nervös, nahm zwei Auszeiten. Auf der anderen Seite war die Halle auf einmal wach – und wie! Spätestens als der großgewachsene Omic und Kanazevic den Rückstand in der Schlussphase auf acht Punkte drückten, die Hausherren mit mehreren Schiedsrichter-Entscheidungen haderten, loderte die "Grüne Hölle". Die Ordner waren gefordert, Gegenstände flogen aufs Parkett. Strelnieks beruhigte von der Freiwurflinie die Bamberger, bei der Schlusssirene hieß es für diese 71:65.  

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