Thompson trumpft auf: Doch Bamberg ist stärker

8.1.2017, 17:41 Uhr
Ein Thompson ist zu wenig: Fabien Causeurs Brose-Boys setzten sich gegen Bambergs Ex-Spieler durch.

© Sportfoto Zink / HMI Ein Thompson ist zu wenig: Fabien Causeurs Brose-Boys setzten sich gegen Bambergs Ex-Spieler durch.

Drei Tage nach dem triumphalen Auftritt gegen Barcelona wirkte das Brose-Team zunächst mental nicht auf der Höhe und sah sich früh mit einem Sieben-Punkte-Rückstand (7:14, 6. Min.) konfrontiert. In einer Auszeit mahnte Coach Andrea Trinchieri zu mehr Einsatz und einer besseren Spielweise, die Mannschaft erhörte ihren Chef und setzte das Geforderte unmittelbar in die Tat um. Über drei schnelle Dreier (zweimal Miller, einmal Zisis) kam der Meister zurück und legte auch defensiv eine deutliche Schippe drauf.

Lediglich zwei Bonner Akteure - der ehemalige Bamberger Ryan Thompson (20 Punkte im ersten Durchgang) und Julian Gamble - konnten sich Bambergs Verteidigung immer wieder entziehen und ihr Team halbwegs im Spiel halten.

15:0-Lauf bringt Bamberg auf Kurs

Mit dem Start ins zweite Viertel machte der Meister jedoch richtig ernst und verwandelte einen 21:22-Rückstand binnen fünfeinhalb Minuten in eine 36:22-Führung. Selbst zwei Auszeiten von Telekom-Coach Predrag Krunic konnten den oberfränkischen Lauf in dieser Phase nicht stoppen. Die Rheinländer spielten überhastet und haderten nach schlechter Wurfauswahl mit einer desaströsen Dreierquote (0/10). Dass es dann zur Pause (46:35) nicht noch deutlicher wurde, lag - wie bereits erwähnt - an Ryan Thompson und Julian Gamble. Die beiden US-Amerikaner waren die einzigen Spieler, die im zweiten Durchgang für Bonn punkten konnten.

Nach dem Seitenwechsel merkte man den Bonnern an, dass sie an die gute Schlussphase der ersten Halbzeit anknüpfen wollten. Allen voran Josh Mayo spielte nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit stark verbessert und traf auch im zwölften Versuch den lang ersehnten ersten Dreier im Bonner Spiel, nahm sich kurz danach allerdings mit seinem vierten Foul selbst aus der Partie. Ohne Mayo mussten Ryan Thompson und Julian Gamble erneut im Alleingang Verantwortung übernehmen, da der Rest der Bonner Mannschaft vollkommen ohne Rhythmus agierte. Brose dagegen fing sich nach der kurzen Aufholjagd der Hausherren schnell wieder und zog seinen Gameplan unbeirrt weiter durch.

Einzig Thompson und Gamble wehren sich

Selbst ein weiterer kurzer Zwischenspurt der "Magenta-Riesen" im Schlussviertel, der beim 60:68 in der 33. Spielminute nochmals für Hoffnung auf den voll besetzten Rängen im Telekom-Dome sorgte, brachte den Meister nicht aus dem Konzept. Einmal mehr zeigten die Oberfranken ihre mentale Stärke und konnten sich an diesem Sonntagnachmittag in erster Linie auf Leon Radosevic verlassen. Der Center zeigte eine bärenstarke Vorstellung und führte Brose Bamberg mit 22 Punkten (9/10 aus dem Feld) zum verdienten 85:70-Auswärtserfolg.

Individuell übertroffen wurde Radosevic lediglich von Bonns Ryan Thompson. Der US-Amerikaner zeigte sich im ersten Heimspiel gegen sein ehemaliges Team von Beginn an hoch motiviert und erzielte mit satten 33 Punkten sein persönliches "Season-High". Doch während Bambergs Center von seinen Mitstreitern deutlich mehr Unterstützung bekam - insgesamt kamen vier Bamberger auf eine zweistellige Punktausbeute -, wusste bei Bonn lediglich noch Julian Gamble (15 Zähler) noch zu überzeugen.

Bonns Manko: Fahrkarten von der Freiwurflinie 

Aufgegeben hatten die Mannen von Predrag Krunic zwar zu keinem Zeitpunkt, der Hauptunterschied zugunsten des deutschen Meisters ist in der desolaten Bonner Dreierquote (2/19 - 11 Prozent, Bamberg 8/22 - 36 Prozent) und zu vielen Fahrkarten von der Freiwurflinie, wo Thompson & Co. insgesamt zehn Versuche ungenutzt ließen (Bamberg trifft 100 Prozent), zu finden.

Telekom Baskets Bonn: Thompson (33 Punkte), Gamble (15), Mayo (9), Polas Bartolo (6), Barovic (3), Horton (2), DiLeo (2), Silins, Koch, Richter

Brose Bamberg: Radosevic (22), Miller (13), Theis (12), McNeal (11), Melli (8), Causeur (7), Zisis (7), Lô (3), Kratzer (2), Heckmann, Staiger

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