Titelverteidiger startet beim Erlanger Triathlon

31.7.2015, 06:01 Uhr
Titelverteidiger startet beim Erlanger Triathlon

© Archivfoto: Klaus-Dieter Schreiter

Herr Hagen: Alle guten Dinge sind fünf?

Bernd Hagen: Wenn alles passt, ja. Allerdings bin ich seit April keinen Halbmarathon mehr gelaufen.

Warum?

Hagen: Ich habe Probleme mit meiner Wade. Vor drei Wochen beim Challenge in Roth bin ich den schlechtesten Marathon seit Jahren gelaufen . . .

. . . Sie haben sich auf die Langdistanz in Roth gewagt, trotz Wadenproblemen?

Hagen: Der Challenge in Roth ist einfach das schönste Rennen — außer Erlangen vielleicht. Das wollte ich nicht verpassen. Aber das fehlende Lauftraining habe ich deutlich gemerkt.

Wie geht es Ihrer Wade denn aktuell?

Hagen: Vom Challenge habe ich mich erholen können. Ich hoffe, ich bin fit.

Sie haben den Erlanger Triathlon schon viermal gewonnen. Wird das nie langweilig?

Hagen: Nein. Die Wettkampfstrecke ist meine Hausstrecke. Ich komme aus Möhrendorf, dort führt auch die Radstrecke durch. Ich kenne auf dem Weg quasi jeden Gullydeckel, meine Nachbarn feuern mich an. Was Besseres gibt es nicht.

An Ihrem Haus führt die Strecke aber nicht vorbei?

Hagen: Das nicht. Aber die Jungs von der Freiwilligen Feuerwehr stehen auf jeden Fall wieder an der Strecke.

Wann waren Sie zum ersten Mal beim Triathlon in Erlangen dabei?

Hagen: Das ist bestimmt 15 Jahre her. Anfangs war ich noch beeindruckt, wie schnell mir die Spitzenläufer, die den Wendepunkt schon hinter sich hatten, entgegen kamen.

Heute gehören Sie zu den Schnellsten. Beim Schwimmen allerdings nicht unbedingt . . .

Hagen: Nein, wirklich nicht. Ich habe während meiner Zeit als Amateurboxer beim 1. FC Nürnberg immer viel Ausdauertraining gemacht...

... Sie waren Boxer?

Hagen: Genau. Dann habe ich mir die Nase aber so schlimm verletzt, dass ich nicht weiter machen konnte. Laufen und Radfahren, das habe ich immer schon viel parallel gemacht. Schwimmen musste ich erst lernen. Es ist bis heute meine schwächste Disziplin. Aber wenn ich mal aus dem Wasser bin, überholt mich niemand mehr.

Am Sonntag müssen Sie dann aber wohl ein paar Athleten überholen, um ganz oben zu stehen.

Hagen: Wenn ich unter den besten Zehn aufs Rad steige, ist alles drin. Allerdings habe ich diesmal die Sorge, dass die Probleme mit der Wade wiederkommen könnten. Gerade wenn’s super läuft und ich deshalb durchgereicht werden würde, dann würde ich mich richtig ärgern.

Sagen Sie jetzt nicht, Sie sind bei Ihrem x-ten Triathlon noch aufgeregt.

Hagen: So schlimm sind die Sorgen auch wieder nicht, nein. Ich habe das zwar im Hinterkopf. Aber vor dem Triathlon in Erlangen bin ich seltsamerweise immer ganz entspannt, obwohl ich meist in die Favoritenrolle gedrängt werde.

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