Tor verschoben: Red-Bull-Keeper Leggio sorgt für Aufreger

9.12.2017, 12:12 Uhr
Geht gerne an die Grenze des erlaubten: David Leggio, Torwart von Red Bull München.

© Timm Schamberger/dpa Geht gerne an die Grenze des erlaubten: David Leggio, Torwart von Red Bull München.

Klubs des Brause-Giganten Red Bull haben bei den Sport-Fans in Deutschland ohnehin schon einen schweren Stand. Dazu trägt natürlich auch der Erfolg bei, den die vom österreichischen Konzern gesponserten Teams haben. Dem amtierenden Deutschen Meister im Eishockey, Red Bull München, geht es da nicht anders - und zu allem Überfluss trug auch ein Spieler der Münchner am Freitagabend zum Unmut bei.

Beim Stand von 1:1 im Spiel gegen die Fischtown Pinguins liefen die Gäste einen Konter in Unterzahl, den Münchens Torwart David Leggio souverän stoppte - aber nicht mit einem Save, der es in jedes Highlight-Video schafft. Leggio drehte sich einfach um und hob das Tor aus den Angeln. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel und gab, ganz regelgetreu, Penalty für Bremerhaven. Den parierte der US-Amerikaner allerdings, und anstatt einem potenziellen 1:2-Rückstand hinterherzulaufen, zog München wieder das Tempo an und zog auf 5:1 davon.

Bereits 2014 fiel Leggio, damals für die Bridgeport Sound Tigers in der nordamerikanischen AHL zwischen den Pfosten, durch eine ähnliche Aktion auf. Er stoppte einen Zwei-auf-null-Konter, in dem er sich einfach umdrehte und das Tor umwarf. "Vielleicht ändern sie die Regel und benennen sie nach mir, kein Problem. Ich habe nur versucht, etwas zu machen, damit mein Team gewinnt", sagte Leggio damals.

Die AHL reagierte tatsächlich prompt und änderte die Regel, die umgangssprachlich als "Leggio Rule" ihren Weg in die Geschichtsbücher fand. Löst ein Torwart das Tor absichtlich aus der Verankerung, fliegt er vom Eis. Den Penalty muss dann auch nicht mehr der Spieler ausführen, der zuvor am Puck war. Darüber könnte die DEL auch nachdenken, schließlich spielt der Amerikaner noch mindestens bis Saisonende bei den Roten Bullen - die mit ihrem Sieg gegen Bremerhaven übrigens an den Thomas Sabo Ice Tigers vorbei auf Rang zwei kletterten.

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