Torwart-Trubel beim FCN: Kirschbaum schmollt nur kurz

21.4.2017, 07:14 Uhr
Torwart-Trubel beim FCN: Kirschbaum schmollt nur kurz

© Sportfoto Zink

Köllner hatte im Vorfeld der Partie angedeutet, nicht zu viele Wechsel vornehmen zu wollen, und Raphael Schäfers Leistungen als Stellvertreter gewürdigt, vor allem aber dessen Ausstrahlungskraft mit stabilisierender Wirkung hervorgehoben. So erklärte er das auch Kirschbaum und ließ es ihm offen, sich auf die Ersatzbank zu setzen.

Bitter enttäuscht, in der internen Torhüterhierarchie wieder hinter dem Routinier geführt zu werden, entschied sich Kirschbaum für die Zuschauerrolle in Zivilkleidung. "Das war aus der ersten Enttäuschung heraus. Ich war wirklich sehr frustriert, nachdem ich fünf Wochen auf mein Comeback hingearbeitet und mich bereit gefühlt hatte. Am nächsten Tag hätte ich vielleicht anders reagiert", erklärte Kirschbaum am Donnerstag an seinem 30.Geburtstag und machte wieder einen entspannteren Eindruck.

Seine Frustration hatte er da bereits der Bild-Zeitung anvertraut und sich über einen zu geringen Stellenwert beklagt. "Die Entscheidung war für mich nur schwer nachvollziehbar. Außerdem bin ich der Meinung, dass ich in dieser Saison schon ein großer Stabilisator war, und deshalb hätte ich mir mehr Vertrauen vom Trainer gewünscht", lautete Kirschbaums Kritik.

"...besser, als wenn es mir wurscht gewesen wäre"

Zu seinen Worten stand der Keeper auch am Donnerstag noch: "Ich habe mich danach gefühlt, auch mal äußern zu dürfen, wie man mit so einer Entscheidung umgeht. Ich glaube, dass ich nichts Böses gesagt habe, und ich bin auch niemandem zu nahe getreten. Im Gegenteil, es ist doch eher positiv zu bewerten, dass es mich geärgert hat - besser, als wenn es mir wurscht gewesen wäre." Der Trainer habe ihm die Aussagen auch nicht krumm genommen und sei "nett wie immer" gewesen.

Außerordentlich nett wäre es aus der Sicht Kirschbaums, wenn er am Sonntag nun auch wieder spielen dürfte. Auf die Partie in seiner Geburtsstadt Würzburg gegen die Kickers freut er sich aber weniger aus nostalgischen Gesichtspunkten. Was ihn mit Würzburg noch verbindet? "Ich bin Dirk-Nowitzki-Fan", sagte der im mittelfränkischen Obernzenn großgewordene Torhüter.

Bredlow macht dem Nowitzki-Fan keine Angst

Als klare Nummer eins die Saison zu Ende zu spielen, wäre für ihn ein wichtiges Signal hinsichtlich der kommenden Spielzeit. Ein neuer Konkurrenzkampf ist nach Schäfers angekündigtem Karriereende mit der Verpflichtung des hoch gehandelten Fabian Bredlow (21) vom Drittligisten Hallescher FC bereits programmiert. "Ich denke, dass ich alles in der eigenen Hand habe, deshalb mache ich mir da jetzt keinen Kopf. Ich will erst mal wieder spielen, meine Leistung bringen, und wenn mir das gelingt, sehe ich auch keine Gefahr, dass mir jemand den Rang abläuft."

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