Trainersuche in Fürth: Zwei Absagen für das Kleeblatt

2.9.2017, 05:57 Uhr
Tappen bei der Trainersuche wohl weiter im Dunkeln: Fürth-Boss Helmut Hack (li.) und Manager Ramazan Yildirim.

© Sportfoto Zink / WoZi Tappen bei der Trainersuche wohl weiter im Dunkeln: Fürth-Boss Helmut Hack (li.) und Manager Ramazan Yildirim.

Frank Kramer hatte trotz der 2:3-Niederlage gute Laune. "Mir haben zwölf Spieler gefehlt, aber auch aus solchen Partien zieht man immer Rückschlüsse. Man sieht, wer noch etwas grün hinter den Ohren ist", sagt der 45-Jährige. Direkt neben ihm stand Stefan Ruthenbeck. Auch ein Ehemaliger an der Seitenlinie der Spielvereinigung. Ruthenbeck hospitiert eine Woche beim DFB. Der Zufall wollte, dass er in Fürth dabei war.

Der U19-Trainer des 1. FC Köln hatte gute Laune, flachste mit den Spielern und wirkte zufrieden. Ihm und Kramer waren die Querelen der letzten Tage bei der Spielvereinigung, die in der Beurlaubung Radokis endeten, natürlich nicht entgangen. Beide verfolgen nach wie vor den Weg der SpVgg. Tangieren tut es sie nicht mehr. Sie haben ihr Lehrgeld bei den Weiß-Grünen bereits gezahlt.

Korkut und Kauczinski sagen ab

Eigentlich hätte nur noch Markus Kauczinski gefehlt, um ein schönes Trio zu bilden: Vergangenheit trifft Zukunft. Der 47-Jährige, der einst den Karlsruher SC und den FC Ingolstadt trainierte, verfolgte auf der Tribüne den Auftritt der Fürther. Allerdings soll Kauczinski nach NN-Informationen der Spielvereinigung bereits einen Korb gegeben haben.

Ebenso wie Tayfun Korkut. "Die Mannschaft braucht inhaltliche Führung, wir suchen jemanden, der das Potenzial des Teams ausschöpft, wir haben ein klares Profil erstellt und mit mehreren Kandidaten gesprochen", umreißt Manager Ramazan Yildirim die Anforderungen an den neuen Mann auf der Trainerbank, die sich angesichts der Streitigkeiten im Verein und der Tabellensituation alles andere als leicht erweist.

Bis auf weiteres betreut Co-Trainer Mirko Dickhaut die Mannschaft. Der hat keinen leichten Stand: Radokis Erbe verwalten, um die eigene Zukunft bangen und die Truppe bei Laune halten. Die Zusammenarbeit mit Radoki empfand er als sehr bereichernd. "Ich habe unter ihm unheimlich viel dazugelernt. Er ist fachlich top. Janos forderte, das war legitim. So hat man das auch von ihm gefordert. Wir haben das hier gemeinsam entwickelt und waren Partner." Dass Dickhaut gerne weitermachen möchte, steht außer Frage. Der stets loyale Co-Trainer weiß, was er zu tun hat.

Yildirim wollte nicht ausschließen, dass Dickhaut auch am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel in Dresden auf der Bank sitzt. "Wir werden die Entscheidung in aller Ruhe fällen." Wobei das Wort Ruhe in stürmischen Zeiten nicht so recht passen will. Nach Dresden geht es in eine englische Woche. Mit Düsseldorf, Braunschweig und dem Derby gegen Nürnberg warten schwere Brocken.

Zwei Spieler könnten noch gehen

Vorsorge wollte Yildirim mit Levan Aycicek und Julian Green schaffen. Beide wurden auf den letzten Drücker geholt und sollen den Abgang von Veton Berisha (eine Million Euro Ablöse/Rapid Wien) kompensieren. "Veton in der Kürze Eins-zu-Eins zu ersetzen, war nicht möglich", begründete Yildirim die Doppelverpflichtung, nachdem er Anfang der Woche Neuzugänge noch ausgeschlossen hatte.

Derweil sind Abgänge noch möglich. In anderen Ländern schließt das Transferfenster später als in Deutschland. Erhun Obanor absolviert ein Probetraining bei Banik Ostrau. In Tschechien ist erst am 8. September Transferschluss. Auch bei Stephen Sama suchen die Fürther nach einer Lösung. Bleiben wird Alexandros Kartalis (Vertrag 2018), der in der U 23 einen festen Platz hat. Dort hält sich aktuell Daniel Adlung fit. Der 29-Jährige, zuletzt bei 1860, ist vereinslos. Verwendung haben die Profis für ihn nicht. "Wir haben auf der Sechs fünf Spieler, da ergibt es keinen Sinn, einen dazu zu holen", sagt Yildirim.

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