Trainingsauftakt in Fürth: Jetzt regiert Ruthenbeck

23.6.2015, 06:36 Uhr
Warmlaufen, Gymnastik, Übungen am Ball - und dann noch in den Kraftraum: Stefan Ruthenbeck trieb seine Spieler beim ersten Training ordentlich an.

© Sportfoto Zink / WoZi Warmlaufen, Gymnastik, Übungen am Ball - und dann noch in den Kraftraum: Stefan Ruthenbeck trieb seine Spieler beim ersten Training ordentlich an.

Vom Sprinthügel neben dem großen Rasenplatz galt es, unter den 22 Feldspielern und drei Torhütern die Neuen zu erkennen: Andreas Hofmann, Jurgen Gjasula, Marcel Franke, Tom Trybull, Sebastian Mielitz und Domi Kumbela sowie die drei Youngsters Tim Bodenröder, Stefan Maderer und Bastian Lerch.

Im neuen Trainerstab schart Stefan Ruthenbeck seinen aus Aalen mitgebrachten Co-Trainer Michael Schiele und Torwart-Coach Christian Fiedler um sich. Mit zwei Einheiten täglich, nicht immer nur auf dem Platz, wird sich die Mannschaft auf die neue Saison vorbereiten.

Mohrs Vertrag aufgelöst

Vergeblich suchte man am Montag Florian Mohr. Der 30-jährige Innenverteidiger, der im vergangenen Sommer vom FC St. Pauli als hoffnungsvolle Stütze mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet worden war, absolvierte wegen Knieproblemen kein einziges Pflichtspiel. Schon im Winter hatte ihm der Verein nahegelegt, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen. Am Abend wurde der Vertrag Mohrs mit dem Kleeblatt aufgelöst.

Ebenso wenig wird man Orkan Cinar wiedersehen. Der 19-jährige türkische Juniorennationalspieler möchte und soll beim türkischen Erstligisten Gaziantepspor bleiben, zu dem er im Winter verliehen wurde. Der derzeit verletzte Luxemburger Dwayn Holter (20) soll ebenfalls verliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln, die er in Fürth nicht bekäme.

Der in der Vorsaison nach Regensburg ausgeliehene Stürmer Daniel Steininger (20) soll nach dem Abstieg des Jahn an einen anderen Drittligisten weiterverliehen werden – im Raum steht wie bei Holter Ruthenbecks Ex-Verein VfR Aalen.

Mutzel arbeitet an einer Lösung für Azemi

Bei Ilir Azemi arbeitet Manager Michael Mutzel an einer „Lösung, die für beide Seiten zufriedenstellend ist“. Was immer das heißen mag: Der Vertrag des 23-jährigen Reha-Patienten läuft zum 30. Juni aus, zuletzt war der Publikumsliebling wegen einer Verwicklung in eine Disko-Schlägerei in Nürnberg in die Schlagzeilen geraten. Ob er nach seinem schweren Autounfall im Sommer vergangenen Jahres jemals wieder Fußball spielen können wird, ist ungewiss.

Ruthenbeck verzichtet auf eine Kampfansage

Mit sanfter Stimme stellte sich der neue Trainer Stefan Ruthenbeck im Anschluss an die ersten zwei Stunden Training der Presse. Nachdem sein Ex-Verein VfR Aalen abgestiegen war und sein neuer Klub nur um ein Haar in die Dritte Liga gefolgt wäre, vermied er große Kampfansagen. An die Mannschaft richtete er beim gemeinsamen Frühstück und auf dem Feld einige Worte, auch Präsident Helmut Hack hatte eine kurze Ansprache beim gemeinsamen Kaffee gehalten.

„Es geht darum, die Vergangenheit schnellstmöglich vergessen zu machen – das war die Quintessenz der Rede von Herrn Hack“, berichtete Ruthenbeck. „Es geht nicht darum, groß Phrasen durch den Raum zu schmeißen, sondern die Jungs vorzubereiten auf das, was auf sie zukommt.“

Aussprache mit den Fans

Auf das Management der Spielvereinigung kommt zunächst eine Aussprache mit den Fans zu. Am Dienstagabend um 19.03 Uhr beginnt der versprochene Fanstammtisch im Vip-Zelt hinter dem Stadion. Die großen Fangruppen haben sich in zwei Treffen darauf vorbereitet. Die Presse soll auf Wunsch der Fans nicht anwesend sein, damit niemand von den Fans und vom Verein Angst haben müsse, öffentlich zitiert zu werden, wie es aus Fankreisen gegenüber den Fürther Nachrichten hieß.

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