Tricks statt Tribüne: Sararer sehnt Comeback herbei

8.3.2018, 08:24 Uhr
Tricks statt Tribüne: Sararer sehnt Comeback herbei

© Sportfoto Zink

Als der gebürtige Nürnberger im Sommer 2016 an den Laubenweg zurückkehrte, lag eine Art Abenteuer hinter ihm. Beim VfB Stuttgart erfüllte er sich den Traum von der Bundesliga, verdiente üppig, absolvierte zwölf Länderspiele für die Türkei und konnte sich letztlich aber doch nicht durchsetzen. Nicht gegen die Konkurrenz, womöglich aber auch nicht gegen all das, was ihn schon immer daran hinderte, ein ganz Großer zu werden.

Hochtalentierter Grenzgänger

"Was der drauf hat, können nur ganz wenige", bestaunte einmal Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah bei seinem Gastspiel im Ronhof während des einzigen Fürther Bundesligajahres die Fähigkeiten des Dribblers. Auf dem Platz kann Sararer eine halbe Mannschaft im Alleingang schwindelig spielen, fernab des Rasens bewegt sich der lebenslustige Sohn eines Türken und einer Spanierin aber mitunter genauso abseits der natürlichen Grenzen eines Fußballprofis.

Schon immer widerstand der in Röthenbach an der Pegnitz aufgewachsene Sportler diversen Versuchen der Disziplinierung. Aufstiegstrainer Mike Büskens schüttelte irgendwann nur noch den Kopf. In Stuttgart wird das unter dem gestrengen Huub Stevens nicht viel anders gewesen sein, als Sararer bei aberwitzigem Tempo auf der Autobahn am Steuer seines PS-starken Boliden ein Selfie schoss. Und in Düsseldorf, wo er zuletzt bei der Fortuna ein Jahr lang recht erfolgreich kickte, hat man sich auch die ein oder andere Anekdote zu erzählen. Irgendwie ist der "Serdschi", wie er in Fürth beinahe liebevoll genannt wird, noch jedem Dilemma entkommen. Jetzt aber muss er sich einem Thema stellen, das nicht so einfach wegzulächeln ist.

"Dann kam eins zum anderen"

"Es ist keine leichte Situation", sagt der 28-Jährige über seine Zwangspause, und aus seiner Sicht kommt dieser Satz schon einer knallharten Analyse gleich. So lange war Sararer noch nie außer Gefecht, und für einen, der sich die kindliche Freude am Ballspielen bis heute erhalten hat, ist das eine ungeahnte Herausforderung. Und doch war es richtig, findet er rückblickend, im Sommer die jahrelang mitgeschleppten Beschwerden beheben zu lassen. "Aber dann kam eins zum anderen", sagt er über die drei Operationen, die in kurzem Abstand aufeinander folgten. Es ging immer um Leistenbeschwerden, daraus resultierende Muskelschmerzen und Rückenblockaden. Gab Sararer im Training Vollgas, musste er am nächsten Tag pausieren.

Ein paar Kilo müssen noch weg

"Jetzt ist mein Körper so eingestellt, wie er sein sollte. Ich habe keine Schmerzen mehr", kann er jetzt sagen. Seit drei Wochen trainiert er mit der Mannschaft und arbeitet zusätzlich daran, "mich weiter zu stabilisieren". Will heißen: Ein paar Kilo müssen noch weg, den Rhythmus auf dem Platz sucht er noch. Nur reicht das, um in den verbleibenden neun Spielen sein Comeback zu feiern? Zweifel sind erlaubt. "Wenn es so weitergeht, hoffe ich schon, noch das ein oder andere Spiel zu machen."

Der Endspurt des Kleeblatts im Abstiegskampf könnte auch sein persönlicher Endspurt werden. Auf mickrige 18 Einsätze hat es Sararer seit dem 1. Juli 2016 in Fürth gebracht. Keine allzu bestechenden Argumente für eine Fortsetzung des auslaufenden Arbeitsverhältnisses. Noch hat es keine Gespräche gegeben, Sportdirektor Rachid Azzouzi wartet ab. Fragezeichen hatte Fürth in den letzten Jahren zu viele im Kader.

Versprechen und Hoffnung

"Ich bin selbstbewusst genug, um positiv denken zu können", meint Sararer und verspricht im gleichen Atemzug auch noch: "Ich werde weiter hart arbeiten, um mich noch beweisen zu können." Am Samstag, wenn Fürth auf den 1. FC Kaiserslautern trifft, wird Sararer allerdings noch zuschauen müssen. Nicht mehr lange, glaubt er.

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