Tripic schießt Fürth bei Radoki-Debüt zum Sieg

25.11.2016, 21:08 Uhr
Schulterschluss mit den Fans: Der Siegtorschütze Zlatko Tripic freut sich über seinen Treffer.

© Sportfoto Zink / DaMa Schulterschluss mit den Fans: Der Siegtorschütze Zlatko Tripic freut sich über seinen Treffer.

Ein minutenlanges Feuerwerk begleitete die ersten Minuten. Allerdings starteten die Raketen hinterm Stadion, nicht im Gästeblock und nicht auf dem Rasen des Ronhofs. Auch der Trainerwechsel füllte die Ränge nicht wesentlich, Teile der Anhängerschaft scheinen noch zu fremdeln mit ihrem Kleeblatt, 7305 Zuschauer waren aber neugierig. Da die Bielefelder Ultras stumm blieben, weil einige von ihnen beim Hineinschmuggeln von Pyrotechnik herausgezogen worden waren, herrschte phasenweise Stimmung wie bei einem Geisterspiel.

Zu seinem beurlaubten Angestellten Stefan Ruthenbeck sagte Kleeblatt-Präsident Helmut Hack auf dem Bezahlsender Sky: "Vieles, was erarbeitet wurde, wurde nicht umgesetzt." Daraus zog die Vereinsspitze die Konsequenz, "einen neuen Impuls zu setzen, Kleinigkeiten zu verändern". Der Trainerwechsel, schickte Hack vor Anpfiff aber voraus, "ist jetzt keine Garantie, dass sie heute gewinnen".

Neu-Trainer Janos Radoki überraschte mit Ante Vukusic, der zuletzt außen vor war, als Sturmspitze. Als Innenverteidiger im 4-2-3-1-System lief Nicolai Rapp für den verletzten Marco Caligiuri auf. Der zu Wochenbeginn angeschlagene und derzeit formschwache Robert Zulj stand ebenso wenig im Aufgebot wie Sercan Sararer, der nicht rechtzeitig fit geworden war. Die harte Maßnahme gegen Zulj aber lobte Hack ausdrücklich: "Er stellt das auf, was ihm die Spieler angeboten haben. Das ist genau das, was wir wollen. Der Name zählt nicht."

In der 13. Minute die erste Chance: Bielefelds Manuel Prietl brachte den Ball mit der Hacke aus kurzer Distanz aufs Tor der Gastgeber, doch Keeper Balazs Megyeri reagierte mit einem starken Reflex. Bei seinen Vorderleuten suchte man eine Reaktion jedoch vergebens, die ein Trainerwechsel bewirken hätte können. Im Aufbauspiel wirkten die Weiß-Grünen gehemmt, zu selten bot jemand einen Laufweg an. Zum Glück fiel den Gästen in der ersten halben Stunde genauso wenig ein. Außer ein Kopfball des ehemaligen Hachingers Andreas Voglsammer kam nichts an bei Megyeri.

Und dann kam Nicolai Rapp. Besser gesagt: Er stand. Und zwar genau richtig, als Damjan Djokovic nach einer kurzen Ecke in den Strafraum flankte, Marcel Franke den Ball an den Pfosten köpfte, von wo er Rapp vor die Füße sprang. Der bedankte sich und ließ Hesl keine Chance. Es war das erste Zweitliga-Tor im 15. Einsatz des 19-jährigen Hoffenheimer Leihspielers. Das Problem war nur: Es sollte nicht sein letztes Tor des Abends bleiben.

In die zweite Spielhälfte ging die Spielvereinigung mit Serdar Dursun für den blassen Ante Vukusic, der sich in der ostwestfälischen Abwehrreihe aufgerieben hatte. Die erste Chance gehörte erneut dem Gast, wieder war es ein Kopfball. Doch David Ulm hatte das Visier noch nicht eingestellt. Es entwickelte sich ein Abnutzungskampf sondersgleichen, der kaum Höhepunkte zuließ. Die Bielefelder hatten dank des eingewechselten Kapitäns Fabian Klos im Sturm mehr vom Spiel. Den Fürthern wollte nach vorne fast gar kaum etwas gelingen. Nach einer Stunde lenkte Megyeri den Ball von Florian Hartherz ins Aus – natürlich köpfte er ihn.

Für die Schlussphase brachte Radoki Niko Gießelmann, der zuletzt ebenfalls nicht berücksichtigt worden war. Und prompt passte der dienstälteste Fürther auf der linken Abwehrseite nicht auf und der Neumarkter Michael Görlitz brannte ihm durch. Und solche Geschichten schreibt nur der Fußball: Denn die scharfe Hereingabe landete ausgerechnet auf dem Schienbein von Nicolai Rapp – und von dort ins kurze Eck, unhaltbar für seinen ungarischen Schlussmann (76.).

Doch der Fußball schrieb auch noch eine andere Geschichte an diesem Abend: Dursun verlängerte einen weiten Ball auf den eingewechselten Zlatko Tripic, und der schob ihn unter Hesl zum Sieg ins Tor. Man konnte die Erleichterung im Fürther Ronhof förmlich spüren.

Hier gibt's den Liveticker zum Nachlesen

Greuther Fürth: Megyeri - Heidinger, Franke, Rapp, Narey - Hofmann, Kirsch (78. Tripic), Berisha, Djokovic, Freis (66. Gießelmann) - Vukusic (46. Dursun)

Arminia Bielefeld: Hesl - Lang (46. Ulm), Behrendt, Börner, Schuppan - Junglas (46. Klos), Schütz, Görlitz, Prietl, Hartherz - Voglsammer (74. Staude)

Tore: 1:0 Rapp (30.), 1:1 Rapp (Eigentor 77.) , 2:1 Tripic (90.)| Gelbe Karten: Berisha (33.), Junglas (37.), Görlitz (54.)| Schiedsrichter: Benedikt Kempkes | Zuschauer: 7305

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