Ultraläufer Carsten Stegner ist Deutscher Meister

14.4.2015, 14:15 Uhr
Ultraläufer Carsten Stegner ist Deutscher Meister

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Bisher war der Nürnberger Polizeibeamte lediglich auf Strecken bis 80 km erfolgreich, 2013 Europacupsieger im Ultramarathon und hatte mit der Deutschen Mannschaft die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft im Ultratrail gewonnen. Nun konnte sich Carsten Stegner bei der Königsdistanz im Straßenlauf gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen und holte sich als Überraschungssieger gleich das Ticket für die Weltmeisterschaft.

"Zunächst konnte von feiern aber nicht die Rede sein. Selten war ich schon so lange vorm Wettkampf so nervös wie in dieser Aprilwoche. Warum eigentlich? Ich hatte nichts zu verlieren, alleine wenn ich die 100 Kilometer durchlaufe hätte ich eine persönliche Bestzeit und von den zehn Treppchen-Aspiranten war ich – so sah ich das zumindest selbst – eher der Außenseiter", so Stegner.

Von Beginn an zeigte ein knappes Dutzend ihren Anspruch auf einen Platz auf dem Treppchen. "Doch bereits nach der ersten von 20 Runden á 5 Kilometer, die auf flachen Wegen über den Golfplatz von St. Leon-Rot führte, setzten sich der Deutsche Meister von 2014, Adam Zahoran (LG Bamberg), vom Feld ab", so der 40-jährige Überraschungssieger, der erstmals eine solch lange Distanz in einem Lauf angegangen war. Ihm folgten Moritz Kufferath (TV Refrath) und Florian Böhme (TSV Kusterdingen). Carsten Stegner: "In den nächsten Runden formierte sich eine fünfköpfige Verfolgergruppe um mich, die den Führenden an den Fersen blieb." Während sich Zahoran sukzessive absetzte, konnte die Verfolgergruppe mit sehr gleichmäßigen Zeiten die immer langsamer werdenden Kufferath und Böhme einholen.

"Toll war, dass ich zur Halbzeit auf Platz zwei liegend anführen konnte", so Stegner. Ab Kilometer 60 setzte er sich ab und strengte sich an, den Vorsprung des Führenden zu verkürzen. Bis Kilometer 75 schmolz dieser von über 5:30 Minuten auf unter zwei Minuten. Zu Beginn der 16. Runde beendete Zahoran das Rennen und der Nürnberger befand sich mit einem bereits komfortablen Vorsprung von fünf Minuten auf Goldkurs. Der Ausdauerspezialist konnte zunächst noch sein hohes Tempo um vier Minuten pro Kilometer halten, musste dieses dann aber deutlich reduzieren, da der inzwischen stark wehende Wind viel Kraft kostete.

Carsten Stegner: "Meinen Vorsprung konnte ich schließlich bis ins Ziel retten und erfüllte mit 7:13:38 Stunden als einziger Athlet die DLV-B-Kadernorm, mit der ich mich direkt für die im September stattfindende Weltmeisterschaft über 100 Kilometer im niederländischen Winschoten qualifiziert habe".

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