Unkonzentrierter Club verpatzt Saisonabschluss

5.5.2012, 17:36 Uhr
Unkonzentrierter Club verpatzt Saisonabschluss

© Zink

Eben dahin hätte auch der Club in der nächsten Saison desöfteren einmal Ausflüge machen können – wenn viele Dinge sehr gut gelaufen wären. Zum Beispiel hätte der Absteiger aus Kaiserslautern in Hannover gewinnen müssen, um der Mannschaft von Trainer Dieter Hecking den Weg in die Europa League freizumachen. Nur als dann nach acht Minuten Kaiserslautern tatsächlich 1:0 führte in Hannover, lag dummerweise auch Nürnberg schon zurück: Kießling hatte in der siebten Minute zum 1:0 getroffen und 25 Minuten später – aus abseitsverdächtiger Position – auch einen zweiten Treffer erzielt. Am Ende stand es 1:4 (0:2) und Nürnberg bleibt das, was man sein will: ein ganz normaler Bundesligist.

Ernst genommen hatte man das Spiel um die Minimalchance in Nürnberg trotzdem. Hecking verzichtete darauf, Albert Bunjaku ein Abschiedsspiel von Beginn an zu schenken. Anstelle des gesperrten Timothy Chandler durfte sich Mike Frantz versuchen, Markus Feulner spielte Rechtsverteidiger. Nürnbergs Linksverteidiger war es dann, der die erste Chance der Partie hatte: Javier Pinolas Volleyversuch in der ersten Minute strich knapp am Tor vorbei.

Danach, also doch relativ früh, verlor der Gastgeber den Faden und Bayer hatte wenig Probleme sich seinen Zwei-Tore-Vorsprung zur Pause zu erspielen. „Heute hat die letzte Konzentration gefehlt“, sagte Hecking, wollte aber nicht wirklich böse sein: „Die Mannschaft hat in den letzten vier Monaten hervorragend Fußball gespielt.“

Schürrle veredelte Konter des Gäste

Nach der Pause ging es dann  zwar mit Bunjaku weiter, aufs Ergebnis wirkte sich das aber zunächst nicht aus. Immerhin spielte Nürnberg nun ein wenig engagierter nach vorne – und wurde nach 58 Minuten belohnt. Bunjaku bediente Robert Mak, der traf frei vor Bernd Leno zum Anschluss. Drei Minuten später hätte es 2:2 stehen können, aber Bunjaku verstolperte ebenfalls alleine vor Leverkusens Tor den Ball. Michael Ballack übrigens stand da schon nicht mehr auf dem Platz: Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft wurde nach 52 Minuten unter dem Applaus der 48.548 Zuschauer ausgewechselt.

Nürnberg war nun für kurze Zeit die eindeutig bessere Mannschaft – spannend wurde es dennoch nicht mehr richtig, weil Wolfsburg im Rennen um den Europacup auch mitmachte und in Stuttgart führte.

In Nürnberg führte Leverkusen – nach 77 Minuten sogar mit 3:1, Andre Schürrle veredelte einen Konter der Gäste. „Da hat man dann gemerkt, dass die Mannschaft nicht mehr in der Lage ist, zurückzukommen“, sagte Hecking. Gestört hat das schon niemanden, Nürnbergs Anhang sang für Marek Mintal, die Partie trudelte ihrem Ende entgegen und Kießling traf noch ein drittes Mal (89.). Nach 90 Minuten war dann Schluss – selbst an diesem Nachmittag, der ein spannender hätte werden können.

 

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