US Open: Petzschner erfreut, Schüttler gefrustet

31.8.2010, 21:25 Uhr
US Open: Petzschner erfreut, Schüttler gefrustet

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Frust und Freude für die deutschen Tennis-Profis bei den US Open: Während Philipp Petzschner am Dienstag im Eiltempo in die zweite Runde einzog, strauchelte Rainer Schüttler nach einem dramatischen Marathon-Match zum fünften Mal nacheinander in New York an der Auftakthürde.

Der mit 34 Jahren älteste aller 128 Profis verlor bei Temperaturen von 35 Grad seine Hitzeschlacht gegen den französischen Qualifikanten Benoit Paire nach 3:31 Stunden mit 3:6, 3:6, 6:4, 6:3, 6:7 (2:7). Dabei vergab Schüttler nach seiner tollen Aufholjagd im letzten Satz eine 5:2-Führung. Als zweiter Deutscher nach Andreas Beck kam Petzschner zuvor in nur 87 Minuten gegen den tschechischen Qualifikanten Dusan Lojda mit 6:3, 6:1, 6:1 weiter.

Der Wimbledonsieger im Doppel konnte sich danach über seinen ersten Einzelsieg seit einem Erfolg im Londoner Tennis-Mekka freuen. »Ich wusste vor dem Match nicht genau, wo ich stehe. Deshalb war es ganz gut, dass ich so schnell durch war», meinte der 26-Jährige. Gegen die Nummer 169 der Weltrangliste, über den es selbst auf der Homepage der Profiorganisation ATP nur spärliche Informationen gab, konnte der Bayreuther wertvolle Kräfte sparen.

Djokovic wartet

Und die wird er in seinem Zweitrundenmatch wohl auch brauchen können. Dann könnte Petzschner auf den serbischen Superstar Novak Djokovic treffen, sollte dieser sein Erstrunden-Duell gegen den unbequemen Landsmann Victor Troicki gewinnen. »Ich habe erst einmal gegen Novak gespielt, aber da war ich ungefähr 19 und er 15. Ich habe, glaube ich, glatt in zwei Sätzen verloren, war allerdings den Abend zuvor auch noch unterwegs. Das waren damals halt noch andere Zeiten», meinte Petzschner mit einem Schmunzeln. Nichts zu lachen hatte dagegen Schüttler.

Der Oldie sah gegen seinen 13 Jahre jüngeren Kontrahenten zunächst ganz alt und später wie der sichere Sieger aus. Nachdem ihm in den ersten beiden Sätzen zahlreiche Leichtsinns-Fehler unterliefen und er immer wieder wütend seinen Schläger in die Ecke oder auf den blauen Hartplatz warf, schuftete sich Schüttler auf bemerkenswerte Weise zurück in die Partie. Als ihm bei einer 5:2-Führung im fünften Satz jedoch der erste Zweitrunden-Einzug seit 2005 winkte, verlor der Routinier völlig seine Linie und letztlich auch das Match.