Verband ehrt schwerkranken Kleeblatt-Unterstützer

Fürth - Für viele wäre die Diagnose ALS ein Grund, sich aufzugeben oder sich nur noch auf sich selbst zu konzentrieren. Nicht für Arthur Tremmel. Der ehemalige Fußballspieler lebt seit 2004 mit der Krankheit und stellt seine Kraft in den Dienst der SpVgg. Dafür ist er nun mit dem BFV-Sonderpreis geehrt worden.

Als Arthur Tremmel mit 31 Jahren die Diagnose Amyotrophe Lateralsklerose erhielt, musste er oft erst erklären, worum es sich bei seiner Krankheit handelt. Mit dem Tod des Bundesliga-Profis Krzysztof Nowak, aber auch mit der "Ice Bucket Challenge" im Internet hat sich das etwas geändert. Eine Heilung für die Nervenkrankheit gibt es aber bis heute nicht.

Über Joao Oliviera, heute Co-Trainer der U 16-Junioren der SpVgg, war 2011 der Kontakt zum Kleeblatt zustande gekommen. Seither engagiert sich Tremmel ehrenamtlich. Inzwischen kennt im Umfeld des Nachwuchsleistungszentrums jeder den Mann im Rollstuhl, der immer dann vor Ort ist, wenn "seine" U19 spielt. Selbst die Auswärtsfahrten nimmt er, wenn es nur irgendwie geht, auf sich und beweist, dass er trotz seiner Krankheit mitten im Leben steht.

Was Arthur Tremmel leistet, ist außergewöhnlich. Ehrenamtlich arbeitet er als Medienbeauftragter der U 19. Er pflegt den Internetauftritt und die Facebook-Seite des Teams, erstellt Spielberichte und Statistiken und erledigt "nebenbei" noch weitere organisatorische Aufgaben. Alles mit den Augen. Mit ihnen bedient er seinen Computer, denn bewegen kann sich der 43-Jährige kaum noch, auch die Sprache wurde ihm von der Krankheit genommen.

Der bisherige U 19-Trainer weiß Tremmels Engagement zu schätzen. "Für uns Trainer ist Arthur eine wichtige Entlastung", sagte Janos Radoki in einem Fernsehbeitrag anlässlich der Ehrung. Er sei wichtig bei der Integration von Neuzugängen, so Radoki weiter, denn "die Spieler lernen so auch, mit Leuten umzugehen, bei denen man am Anfang vielleicht Berührungsängste hat".

Für seinen ganz besonderen Einsatz wurde Arthur Tremmel jetzt vom Bayerischen Fußball-Verband mit dem BFV-Ehrenamts-Sonderpreis ausgezeichnet. Zudem erhält er 5000 Euro aus der BFV-Sozialstiftung für einen neuen Sprachcomputer, der es ihm in Zukunft erleichtern soll, seiner Arbeit, seiner Passion, nachzugehen.