Vier für Verbeek: Der Club gegen Stuttgart

25.3.2014, 06:00 Uhr
Ein Tor für die Ewigkeit: Jan Kristiansen (vorne) bjeubelt seinen Treffer zum 3:2 im DFB-Pokalfinale 2007. Jan Polak und Marco Engelhardt sind die ersten Gratulanten.

© Wolfgang Zink Ein Tor für die Ewigkeit: Jan Kristiansen (vorne) bjeubelt seinen Treffer zum 3:2 im DFB-Pokalfinale 2007. Jan Polak und Marco Engelhardt sind die ersten Gratulanten.

Schlägt Tobias Welz wieder zu? Abstiegskampf ist nichts für schwache Nerven. Da gewinnt der VfB Stuttgart gegen den HSV und trotzdem gehen sich Keeper Sven Ulreich und Abwehrhüne Georg Niedermeier derart an die Gurgel, dass dem neutralen Zuschauer Angst und Bange wird. Warum? "Ich war aufgebracht wegen einer Spielsituation davor", erklärte Ulreich hernach, der für seinen Ausraster mit einer Gelben Karte bedacht wurde. Gutes Omen für den Club: Die Chancen auf einen Stuttgarter Platzverweis liegen am Mittwoch - nicht nur wegen des nervenzehrenden Abstiegskampfes - gut. Zweimal pfiff Schiedsrichter Tobias Welz in dieser Saison ein Auswärtsspiel der Schwaben, zweimal flogen VfB-Spieler mit glatt Rot vom Platz. Aller guten Dinge sind drei.

Die Tabelle lügt nicht. Oder etwa doch? Mit dem VfB Stuttgart kommt am Mittwoch die schwächste Rückrundenmannschaft nach Nürnberg. Lediglich fünf Zähler holten die Schwaben seit dem 18. Spieltag. Der Club sammelte im gleichen Zeitraum immerhin zwölf Punkte, was für Rückrunden-Tabellenplatz acht reicht. Ist der FCN demnach Favorit? Mitnichten. Während Stuttgart alle fünf Zähler in den letzten drei Partien verbuchte, ging die Verbeek-Truppe zuletzt viermal leer aus. Genug der Zahlendreherei. Hier noch zwei Fußballweisheiten: "Grau is alle Theorie – entscheidend is auf'm Platz" (Alfred Preißler). Und: "Abgerechnet wird nach 34 Spieltagen" (diverse Trainer/Spieler/Funktionäre).

Verbeek vs. Stevens: Wer ist der bessere Niederländer? Im Hinspiel (1:1) stand Gertjan Verbeek erstmals an der FCN-Seitenlinie. Inklusive der Frankfurt-Pleite durfte der Niederländer nun 17 Mal den stoischen und dennoch emotionalen Trainer geben, quasi genau eine halbe Saison lang. Zeit für eine Zwischenbilanz. 17 Zähler holte der 1. FC Nürnberg in dieser Zeit, also genau einen pro Partie (bei 20:31 Toren). Zum (Milchmädchen-)Vergleich: Huub Stevens fährt als VfB-Trainer im Schnitt zwei Punkte pro Spiel ein. Noch.

Wer macht den Kristiansen? Manchmal tut es in schweren Zeiten gut, Erinnerungen an bessere Tage hervorzukramen. Was liegt vor dem Gastspiel des VfB Stuttgart also näher, als dem Pokaltriumph gegen die Schwaben anno 2007 zu gedenken? Richtig: nichts. Jan Kristiansen machte damals mit seinem einzigen (!) Saisontreffer für den Club den 3:2-Sieg nach Verlängerung perfekt, ganz Nürnberg versank im kollektiven Freudentaumel. Glory days. Weil Javier Pinola sich gegen Frankfurt eine Rote Karte abholte, wird von den Pokalhelden von einst einzig Raphael Schäfer am Mittwoch auf dem Rasen stehen, wenn es wieder gegen den VfB geht. Bleibt die Frage: Wer macht den Kristiansen?

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