Vonn gelingt beeindruckendes Comeback in Garmisch

21.1.2017, 16:12 Uhr
Vonn gelingt beeindruckendes Comeback in Garmisch

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Mit diesen Vorstellungen bei den Abfahrtsklassikern in Kitzbühel und Garmisch-Partenkirchen kann der Deutsche Skiverband sehr gut leben. Ein starker dritter Platz von Viktoria Rebensburg beim Heimrennen und ein 13. Rang von Andreas Sander bei der legendären Hahnenkamm-Schussfahrt sorgten am Samstag für Zuversicht im Hinblick auf die WM in gut zwei Wochen.

Dass bis auf die zwei Sportler kein anderer DSV-Athlet in die Punkte fuhr, war ein Wermutstropfen - vor allem auf der Streif wäre mehr möglich gewesen. Nicht zu schlagen waren der Südtiroler Dominik Paris und die famose Weltcup-Rekordsiegerin Lindsey Vonn aus den USA.

Vonn so emotional wie selten

Vor allem Vonns Vorstellung in ihrem erst zweiten Rennen nach einer fast einjährigen Verletzungspause war beeindruckend. Die 32-Jährige feierte auf der Kandahar-Strecke ihren 77. Weltcupsieg und zeigte sich danach emotional wie selten. Noch im Zielauslauf sank sie in die Knie, weinte minutenlang vor Freude und bejubelte den Tag mit einer spontanen Tanzeinlage zu den Klängen einer Gaudi-Kapelle.

"Das ist unglaublich, ich habe keine Worte dafür", sagte Vonn. Sie ist nur noch neun Siege vom Rekord des Schweden Ingemar Stenmark entfernt. Nach einer Knieverletzung im Februar und einem Oberarmbruch in der Saisonvorbereitung gab sie erst am vorigen Wochenende ihr Comeback. "Ich habe alles gegeben. Es war schwierig, den Mut zu finden", räumte die Abfahrts-Dominatorin nach ihrem siebten Weltcup-Sieg in Garmisch ein. "Ich habe mich selbst und die Konkurrentinnen überrascht." Zweite wurde Lara Gut aus der Schweiz.

Rebensburg fährt aufs Podest

Für Rebensburg war das erste Speed-Podest dieses WM-Winters ein gutes Zeichen für den Super-G an diesem Sonntag und die nächsten Rennen in Cortina d'Ampezzo. "Ich habe versucht, ruhig zu bleiben und nicht an die Platzierung zu denken", sagte Rebensburg. Material und Abstimmung seien im Speed-Bereich "auf alle Fälle super", erklärte die Kreutherin, die ihr 33. Weltcup-Podest bejubelte. "Das tut sicher allen sehr gut", meinte der deutsche Alpin-Chef Wolfgang Maier.

Bei den Männern überzeugte nur Sander in Kitzbühel, auch wenn der Ennepetaler trotz seiner ersten Abfahrts-Punkte in diesem Winter meinte: "Eigentlich müsste ich zufrieden sein, wenn man die Platzierung anschaut. Das bin ich aber nicht, denn es war mehr drin." Durch ein paar schwächere Passagen vergab er ein besseres Ergebnis.

Ferstl patzt

Ein schwerer Patzer kostete Josef Ferstl in einem Rennen ohne ganz schwere Stürze und Verletzungen gar alle Chancen auf Punkte. 24 Stunden nach Platz acht im Super-G wurde der Sohn des einzigen deutschen Kitzbühel-Siegers nur 34. "Das ist echt richtig schade", meinte der Oberbayer. Dank des Super-G vom Samstag geht Ferstl aber trotzdem mit einem "guten Gefühl" in die Heimrennen von Garmisch.

Zum zweiten Mal zum Sieger der wichtigsten Weltcup-Abfahrt des Jahres krönte sich Dominik Paris, der die überraschend starken Franzosen Valentin Giraud Moine und Johan Clarey auf die Plätze verwies. Der Südtiroler hatte schon 2013 die Abfahrt auf der Streif gewonnen.

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