Vor dem Derby ist Braunschweig: Omladic ist heiß

19.9.2017, 21:15 Uhr
Vor ein paar Monaten lief Nik Omladic noch für Eintracht Braunschweig auf - am Mittwoch trifft er mit der SpVgg auf seinen alten Verein.

© Sportfoto Zink / MeZi Vor ein paar Monaten lief Nik Omladic noch für Eintracht Braunschweig auf - am Mittwoch trifft er mit der SpVgg auf seinen alten Verein.

Der Druck bei der SpVgg hat durch den 3:1-Sieg gegen Düsseldorf etwas nachgelassen, der Anschluss ans Mittelfeld wurde geschafft. Nachlassen verbietet sich allerdings, denn Braunschweig zählt wie jedes Jahr zum engeren Kreis der Aufstiegskandidaten.

Richtig zufrieden können die Niedersachsen mit ihrem Saisonstart nicht sein. Wie bei den Fürthern steht erst ein Sieg aus sechs Spielen auf der Habenseite. Verloren hat die Eintracht aber noch nicht. Alle restlichen fünf Partien endeten Unentschieden.

Teamgedanke steht über allem

Während Trainer Torsten Lieberknecht mit der erzielten Ausbeute durchaus leben kann, hagelte es von Saisonbeginn an Kritik von den Tribünen. Spieler wurden ausgepfiffen, misslungene Aktionen höhnisch beklatscht, was Lieberknecht nach dem 1:1 gegen Aue am dritten Spieltag zu einer öffentlichen Wutrede gegen die eigenen Fans veranlasste. "Das ist meine Mannschaft und ich verteidige sie bis zum Schluss. Das hat hier was mit Herz zu tun, das hat was damit zu tun, dass man sich jeden Tag von morgens bis abends, bis nachts immer wieder den Arsch aufreißt. Aber mittlerweile gibt es hier mehr, die uns nicht unterstützen."

Der Teamgedanke steht für Lieberknecht über allem. Nur wer als Team auftritt, kann erfolgreich sein. Dementsprechend verhalten agierte Braunschweig in der Sommerpause auf dem Transfermarkt. Der Kern der Mannschaft wurde gehalten, lediglich sechs Spieler wurden abgegeben, darunter Nik Omladic, der jetzt bei der SpVgg neu angreifen will.

Die Eintracht ist eine eingespielte Truppe, die Abläufe sitzen. Nur das Quäntchen Glück fehlte Lieberknechts Mannschaft in den vergangenen Spielen. Gegen Fürth will sich die Eintracht endlich belohnen. "Jetzt wollen wir zu Hause endlich den Dreier holen", sagt Kapitän Ken Reichel. Und auch Mittelfeldregisseur Mirko Boland will zulegen: "Wir sind weiter ungeschlagen. Das ist das Positive. Trotzdem haben wir das eine oder andere Unentschieden zu viel geholt."

Robuste Zweikämpfer

Die Eintracht kann zwischen verschiedenen Grundordnungen variieren, geht früh ins Pressing und versucht so, den Gegner unter Druck zu setzen und Ballverluste zu erzwingen. Auch in den Zweikämpfen zeigt sich das Team robust. Dem entgegen steht eine gewisse Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor. Mitunter fehlt die zündende Idee, sich in eine aussichtsreiche Abschlussposition zu bringen. Wesentlich gefährlicher agiert das Team, wenn es aus der Abwehr heraus schnell umschalten kann und Konter fährt. Genug Qualität, um für die Fürther zum Problem zu werden, hat Braunschweig allemal.

Verzichten muss Lieberknecht auf den offensiven Außenbahnspieler Hendrick Zuck, der am Montag das Training abbrechen musste. Trainingsrückstand haben noch Steve Breitkreuz, der Ex-Cluberer Patrick Schönfeld und Julius Biada. Aufgrund der Englischen Woche ist davon auszugehen, dass der Coach rotieren wird, was Özkan Yildirim, Neuzugang aus Düsseldorf, für Suleiman Abdullahi in die Startelf katapultieren könnte. "Wir haben die Qualität im Kader, um kleine personelle Veränderungen aufgrund der Englischen Woche vorzunehmen", erklärt Lieberknecht selbstbewusst.

Trotz des verhaltenen Starts zählen die Löwen bei den meisten Beobachtern immer noch zu den Aufstiegsanwärtern. Gewinnt aber das Kleeblatt, steht es nur einen Punkt hinter Braunschweig, die derzeit acht Zähler aufweisen.

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