Vor den Augen Galaseks: Club gewinnt beim FSV Bruck
2.9.2014, 22:09 Uhr
Unter einer dunklen Wolkendecke ertönte pünktlich um 18 Uhr der Anpfiff für das Testspiel des 1. FC Nürnberg beim FSV Erlangen-Bruck. Zuvor schallte „Die Legende lebt“ zu Ehren der Gäste aus den Lautsprechern über den Rasen. Sportvorstand Martin Bader lauschte andächtig der Hymne seines Vereins, einen FSV-Bruck-Regenschirm über den Kopf gespannt. Mit Beginn des Nachbarschaftsduells verzog sich der Regen allerdings. Der Nürnberger Funktionär war nun nicht mehr auf den Schutz der gegnerischen Farben angewiesen.
Wie erwartet war der FCN gegen den gastgebenden Bayernligisten von Beginn an tonangebend, kombinierte gut und erspielte sich immer wieder Torchancen. Nach knapp zehn Minuten machte Peniel Mlapa da weiter, wo er in Berlin am vergangenen Freitag aufgehört hatte: Tore schießen. Der wieder ins Team zurückgekehrte Kapitän Jan Polak hatte den Ball über den Erlanger Torhüter Stefan Krieger gehoben, der Nürnberger Stürmer musste ihn nur noch über die Linie drücken. 1:0 für den Zweitligisten (8.).
An der Seitenlinie beobachtete nicht nur Co-Trainer und Club-Legende Marek Mintal, der an diesem Tag seinen 37. Geburtstag feierte, das Geschehen. Auch ein alter Nürnberger Bekannter verfolgte das Spiel: Tomas Galasek, ehemals Profi beim Altmeister, steht mittlerweile in den Diensten der Hugenottenstädter.
Nach der frühen Gäste-Führung waren Tore erst einmal Mangelware. Bis zur 32. Minute, als sich mit Robert Koch ein weiterer Ismael-Schützling in die Torschützenliste eintrug: Niclas Füllkrug hatte sich auf der linken Seite gut durchgesetzt und mit Übersicht auf seinen Teamkameraden zurückgelegt, der aus 16 Metern eiskalt einschob. 2:0 für die Auswärtsmannschaft.
Füllkrug nagelt Freistoß ans Gebälk
Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch bis zur Pause. Ein weiteres Highlight der ersten Hälfte war ein wuchtiger Freistoß von Füllkrug, der allerdings nur ans Lattenkreuz klatschte und somit nicht mit einem Treffer belohnt wurde (23.). Nach Hälfte eins hätte der Club bereits höher führen müssen. Doch die Nürnberger ließen zu viele Möglichkeiten liegen. Der Klassenunterschied war dennoch klar erkennbar. Die Gastgeber spielten zwar ambitioniert nach vorne, am Strafraum war aber spätestens Schluss für die Erlanger Offensivbemühungen.
Das sollte sich nach Wiederanpfiff jedoch ändern: Wenige Minuten der zweiten Halbzeit waren gespielt als Cleary in den Sechzehner vordrang und von Petrak von den Beinen geholt wurde: Elfmeter für Bruck! Den verwandelte Sulejmani zum 1:2-Anschlusstreffer (52.).
Mlapa holt zum Doppelschlag aus
Das war wohl der Weckruf für den 1. FC Nürnberg, der hier nicht das Heft aus der Hand geben wollte. Mlapa drehte jetzt richtig auf und baute mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten die Führung aus. Beim 3:1 (70.) umspielte der Ex-Gladbacher seinen Gegenspieler und den Erlanger Keeper Stiegler gekonnt, das 4:1 (72.) legte wiederum der sehr agile Füllkrug auf, der sich diesmal auf der rechten Seite durchgetankt hatte.
Am Ende blieb es beim 4:1 für den FCN. Der Club hätte die Partie auch durchaus höher für sich entscheiden können, zeigte aber Nachlässigkeiten in der Chancenverwertung. So gelang auch Mlapa, dem Mann des Tages, nicht alles: In Minute 63 traf der dreifache Torschütze nur die Latte.
Insgesamt war es zwar keine glanzvolle, jedoch eine souveräne Leistung des Zweitligisten. Trotz des Gegentreffers war der Sieg der Ismael-Truppe gegen am Ende müde wirkende Erlanger zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Der 1. FC Nürnberg freut sich über das gelungende Comeback seines Kapitäns Polak und bestreitet am Freitag den nächsten Test gegen die Tschechen von FK Banik Most.
1. FC Nürnberg: Rakovsky - Celustka (Ott), Petrak, Pinola, Bulthuis - Mössmer (Preißinger) - Candeias (Evseev), Polak (Mendler), Koch (Bihr), Füllkrug - Mlapa
FSV Bruck: Krieger (Stiegler) - Kratz (Mauder), Wiesenmayer (Zemelka), Graine (Kilic), Gumbrecht (Cleary) - Schulze-Zachau (Wilke), Sulejmani, Hofmann (Basener), Napolitano - Hinrichs, Mai
Tore: 0:1 Mlapa (8.), 0:2 Koch (32.), 1:2 Sulejmani (52.), 1:3 Mlapa (70.), 1:4 Mlapa (72.)
Zuschauer: 600
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