Wagner ist Frankens schnellster Triathlet

9.7.2012, 07:00 Uhr
Wagner ist Frankens schnellster Triathlet

© Roland Fengler

Im Ziel plauderte Dorian Wagner, als wäre er nicht gerade einen Marathon gelaufen, hätte davor mal eben 180 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt und am Morgen um 6.30 Uhr - quasi zum Frühstück - dazu noch 3,8 Kilometer schwimmend im Main-Donau Kanal verbracht. Er war locker und entspannt und keinesfalls außer Puste. „Ich fühle mich echt gut“, sagte der 28-Jährige nach dem Wettkampf.

Das konnte er auch, denn nach mehreren verpatzten Langdistanz-Rennen in der Vergangenheit lief es in diesem Jahr richtig rund: Mit einer Zeit von 8 Stunden, 19 Minuten und 47 Sekunden belegte Wagner einen beachtlichen siebten Platz in der Gesamtwertung, nur knapp 20 Minuten hinter Challenge-Gewinner James Cunnama.

Er wurde drittbester Deutscher hinter Timo Bracht und Konstantin Bachor und – was für den Allersbacher vielleicht am meisten zählt – er brach den seit nun mehr sieben Jahren bestehenden Rekord des schnellsten Starters aus dem Triathlon-Landkreis Roth.

Eichhorns Rekord geknackt

Seit 2005 führte Bernd Eichhorn diese inoffizielle Wertung mit 8 Stunden und 24 Minuten unangefochten an. Nun wurde der Ausnahme-Lokalmatador vom Thron gestoßen. „Es kommen eben Jüngere nach“, sagte der inzwischen 36-Jährige. „Dorian hat’s echt verdient. Er hat ein richtig starkes Rennen gemacht.“

Bernd Eichhorn hat in seiner Triathlon-Karriere stattliche 28 Ironman- und Challenge-Wettkämpfe absolviert. Gestern startete er zum 18. Mal in seiner Heimatstadt Roth und kam dabei gerade noch unter neun Stunden (8:56:51) ins Ziel. „Die letzten zehn Kilometer habe ich immer wieder auf die Uhr geschaut, unter neun sollten es schon sein.“

Zu Beginn war Eichhorn gut in seinen Laufrhythmus gekommen, doch dann ging es immer langsamer voran. „Mich hat es auf gut deutsch zerrissen, wie seit zehn Jahren in Roth nicht mehr.“ Er vermutet, dass er wohl aufgrund des starken Windes zu viel Kraft auf der Radstrecke verloren haben dürfte.

Nächsten Samstag feiert Eichhorn seinen 37. Geburtstag, und da der Challenge-Termin für das kommende Jahr bereits ebenfalls auf den 14. Juli festgesetzt ist, ist für ihn auch schon klar, dass er eigentlich starten muss. „Aber schneller werde ich in meinem Alter nicht mehr“, sagt er mit Blick auf die jüngere Konkurrenz. „Früher war mir der Landkreisrekord wichtig, aber heute ist das nicht mehr so“, meint Eichhorn.

250 Meter vor dem Ziel lieferte sich Eichhorn noch ein Kopf an Kopf Rennen mit Alexander Schrüfer aus Hilpoltstein, dass Schrüfer allerdings für sich entscheiden konnte (8:56:27) und damit insgesamt Rang vier der regionalen Starter belegte, unmittelbar vor Eichhorn. „Nach der zweiten Wechselzone lag er vorne, dann konnte ich ihn überholen. An der Lände hat er dann mich wieder eingeholt“, erzählt Eichhorn. Mit seinem Halbmarathon war der Rother zufrieden, „aber dann hatte ich einfach keinen Saft mehr“.

Eigentlich dachte Eichhorn, dass es auch Dorian Wagner irgendwann im Laufe des Rennens so ergehen würde. „In Schwand hab ich Dorians Zeit mal so hochgerechnet und dachte mir, dass er da aber noch ganz schön rennen müsste, um das zu halten“.

Schon vor dem Wettkampf hatte Dorian Wagner angekündigt, am Sonntag alles geben zu wollen: „Ich werde auf volles Risiko gehen und versuchen, vorne mitzulaufen.“ Seine Wunschzeit von 8:10 konnte Wagner zwar nicht ganz realisieren, er war aber mit sich und seinem Ergebnis „absolut zufrieden“. Der neue Landkreisrekord war sein Ziel, und das hat er erreicht.

Zum ersten Mal für den Kreis Roth gestartet ist der Neu-Eckersmühlener Hans Nilsson. Seit einem Jahr trainiert der gebürtige Däne für die TSG Roth. „Ich bin zum ersten Mal hier gestartet und es war einfach der Wahnsinn. So viele Leute haben mich angefeuert, als würden sie mich schon ewig kennen“, berichtete der 26-Jährige begeistert als er nach 8:41:22 als dritter regionaler Starter ins Ziel lief. Zweiter wurde der 37-Jährige Bernd Hagen (8:40:21) aus Möhrendorf, der wie Eichhorn für das Team Arndt startete.

Seine Glücksgefühle wollte Nilsson auch weitergeben, darum stand er nach einer verdienten Dusche wieder im Zielbereich, um auch die letzten verbliebenen Athleten willkommen zu heißen. „Ich habe großen Respekt vor ihnen, sie hatten einen langen Tag.“ Auch Nilsson war am Abend „müde, aber froh“.

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