Weiler: Sepsi tritt "ein schweres Erbe" an

22.6.2015, 18:18 Uhr
Viel Zuneigung für Laszlo Sepsi nach seinem ersten Training in Nürnberg.

© Sportfoto Zink / DaMa Viel Zuneigung für Laszlo Sepsi nach seinem ersten Training in Nürnberg.

„Pino forever – Legenden sterben nie“, steht auf Plakaten am Valznerweiher, der Publikumsliebling ist beim 1. FC Nürnberg noch allgegenwärtig. Es wird noch ein Weilchen dauern, bis man sich an einen Club ohne Javier Pinola gewöhnt hat, selbst dem Trainer geht es so, „für Pino stark gemacht“, sagt René Weiler, habe auch er sich noch einmal, aber manchmal nehmen die Dinge eben ihren Lauf – „leider“, wie Weiler findet.

Einen neuen Pinola wird es so bald nicht geben im Club, ein Trikot mit der Rückennummer 25 vorerst auch nicht, einen neuen Linksverteidiger – mit der Rückennummer sechs – lernte man aber schon kennen. „Ein schweres Erbe“, sagt Weiler, trete der 28 Jahre alte Laszlo Sepsi, bisher viermaliger Nationalspieler Rumäniens, an, aber natürlich hütet sich jeder vor Vergleichen, „damit tut man keinem einen Gefallen“, findet Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Wolf.

„Laszlo ist ja nicht gekommen, um hier den Publikumsliebling Pino zu verdrängen“, sagt Weiler; „er soll sein Spiel machen, seine eigene Art auf den Platz bringen“, erklärt Wolf, wie das aussehen könnte, beschreibt Wolf so: „Gut in der Offensive, technisch stark, er kann auch rustikal dazwischengehen – und bringt Erfahrung in die Mannschaft, das war uns wichtig.“ In Nürnberg lernte man jetzt aber einen freundlichen jungen Profi kennen, der sich beinahe ein wenig zu wundern schien über die Zuneigung, die ihm der Anhang schon entgegenbrachte. „Glücklich, hier zu sein“, sagte Sepsi, sei er, „in einer richtig starken Liga“, er sprach Englisch – eine von fünf Sprachen, die er beherrscht, bloß Deutsch, sagt Sepsi lächelnd, sei leider noch nicht darunter, er werde aber auch das schnell lernen.

Mit Trainer Weiler spricht er Französisch, auf dem Platz, findet Sepsi, genügt vorerst die Fußballsprache, „sehr erfreulich“ nannte er den ersten Eindruck, und ganz fremd ist ihm Nürnberg nicht. Vor sieben Jahren spielte Sepsi, eingewechselt für die zwanzig Schlussminuten, mit Benfica Lissabon im Frankenstadion, die Portugiesen machten einen 0:2-Rückstand wett – „ein großes Spektakel und eine schöne Erinnerung“, sagt Sepsi.

In Franken sieht man das zwar ein wenig anders, Nürnberg verpasste damals das Achtelfinale im Uefa-Cup, aber man wird sich schon verstehen – egal, in welcher Sprache.

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