Weiler zur Lage des FCN: "Sind nun eine Einheit"

23.12.2015, 05:58 Uhr
Steht derzeit auf der Sonnenseite des Fußballlebens: FCN-Trainer Rene Weiler

© Sportfoto Zink / DaMa Steht derzeit auf der Sonnenseite des Fußballlebens: FCN-Trainer Rene Weiler

In Nürnberg darf wieder von der Bundesliga geträumt werden, ein kleines bisschen zumindest. Fünf Zweitligasiege in Folge vor der Winterpause haben die lange verschüttete Siegermentalität wieder freigelegt: "Wir sind nun eine Einheit", stellt Coach Rene Weiler im Interview mit den "Nürnberger Nachrichten" fest und verbindet die vielen positiven Veränderungen vor allem mit dem Abgang Martin Baders, zu dem er ein mehr als unterkühltes Verhältnis gepflegt haben soll: "Sicher entscheidend ist der Führungswechsel gewesen. Seitdem stehen persönliche Belange hintenan und die Sache im Vordergrund."

In einem traditionell emotional aufgeladenen Umfeld wie dem des neunmaligen Deutschen Meisters fordert der Schweizer ein sehr wertvolles, weil äußerst knappes Gut ein, nämlich Geduld. Doch diese bekommt er, nicht zuletzt vom neuen Sportvorstand Andreas Bornemann, der aus seinen vielen Jahren in Freiburg quasi nichts anderes gewohnt war, als die handelnden Personen in Ruhe arbeiten zu lassen: "Es hat sich letztlich nur bewahrheitet, dass etwas entstehen kann, wenn man dafür auch die nötige Zeit bekommt", so der FCN-Coach.

Speziell nach Nackenschlägen wie der 2:3-Niederlage im Derby gegen Fürth wuchsen Zweifel, ob Weiler in Nürnberg noch der Richtige ist. Vergessen, mit viel Akribie hat der 42-Jährige ein Spitzenteam geformt. Sich dafür feiern zu lassen liegt Weiler jedoch fern: "Ich will nicht im Fokus stehen, die Mannschaft soll das." Und die tanzt, singt und hüpft nach Siegen regelmäßig mit den Fans im Gleichschritt. Sehr zur Freude Weilers: "Ich finde es großartig, wie zwischen den Spielern und unseren Fans wieder so eine tolle Beziehung entstanden ist."

Zu früh von einem etwaigen Aufstieg will der Schweizer allerdings nicht reden: "Wir haben doch bislang nur eine größere Etappe geschafft", meint er angesprochen auf den Höhenflug, kündigt aber an, dass die nächsten Etappen natürlich folgen sollen.

Auch wenn die letzten Wochen ein voller Erfolg waren - das turbulente Halbjahr hat Weiler alles abverlangt, daher hat er für die Feiertage nur eines im Sinn: "Es wird Zeit für etwas Ruhe und die Familie."

56 Kommentare