Weilers Wechsel greifen: Club schlägt Düsseldorf

22.2.2015, 15:30 Uhr
Pure Freude beim 1. FC Nürnberg: Trotz Rückstand können die Spieler am Ende einen Sieg feiern.

© Sportfoto Zink / DaMa Pure Freude beim 1. FC Nürnberg: Trotz Rückstand können die Spieler am Ende einen Sieg feiern.

Sie haben sich vor elf Jahren in Düsseldorf ein Stadion gebaut, dass auch leer sehr schön aussieht: Es gibt viele bunte Sitze in der Arena, die das Stadion auch dann nicht wirklich öde wirken lassen, wenn kaum einer da ist. Es ist also ein Stadion, wie geschaffen für den Fußball in der 2. Bundesliga. Das trifft sich gut, denn die Fortuna spielt seit eineinhalb Jahren wieder in dieser 2. Liga, sonderlich attraktiv ist das nicht für den Fan, gegen den 1. FC Nürnberg sah man also wieder viele der bunten Sitze unbesetzt. 30.213 Zuschauer aber waren immerhin gekommen, um zu sehen, welche der beiden Mannschaften den Anschluss nach ganz oben in der Tabelle noch schafft.

Nach den Eindrücken der 90 Minuten dürfte das beiden Teams schwer fallen, dem glücklichen 1. FC Nürnberg aber noch eher gelingen: Beim 3:1 (0:0)-Erfolg der Gäste sah wenig nach Spitzenfußball aus, der Club aber drehte immerhin durch Tore von Stark und Blum noch die Partie.

Nürnbergs Trainer Rene Weiler hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 3:1 gegen Union Berlin auf zwei Positionen verändert: Javier Pinola ersetzte Dave Bulthuis als Linksverteidiger, Niklas Stark sollte anstelle von Niclas Füllkrug der Defensive zu mehr Stabilität verhelfen. Zumindest das gelang in einer doch eher faden ersten Halbzeit einigermaßen. Die Gastgeber, bei denen nach dem Fehlstart aus der Winterpause eine Trainerdiskussion gerade am Entstehen ist, fanden kaum einmal gefährlich den Weg vor das Tor. Weil es Nürnberg auf der anderen Seite ähnlich erging, dauerte es bis zur 19. Minute, ehe es einmal spannend wurde: Ein Freistoß von Alessandro Schöpf landete auf Umwegen bei Jan Polak, dessen Schuss zur Ecke abgewehrt wurde.

Die ersten Düsseldorfer Gelegenheiten im ersten Durchgang hatte Axel Bellinghausen – beziehungsweise hatte sie nicht. Jeweils nach Vorarbeit von Benschop brachte Bellinghausen den Ball nicht unter Kontrolle und nicht aufs Tor (26., 36.). Kurz vor der Pause klärte Patrick Rakovsky noch einmal gegen einen Versuch von Michael Liendl – dann war einmal Schluss.

Nach der Unterbrechung brachte Weiler dann doch Füllkrug für den unauffälligen Peniel Mlapa. Ansehnlicher wurde die Angelegenheit dadurch aber nicht. Weiterhin hatten beide Mannschaften große Mühe, dem Ball eine Idee auf den Weg nach vorne mitzugeben. Die erste Gelegenheit hatte dennoch wieder der Club: Burgstaller brachte nach einem Konter und schöner Vorarbeit von Jakub Sylvestr aber nur ein Schüsschen zustande (62.).

Fünf Minuten später führte der Gastgeber. Nach einer Ecke von Sergio Pinto war Patrick Rakovsky seltsam unbeteiligt geblieben, der eingewechselte Joel Pohjanpalo drückte den Ball aus zwei Metern über die Linie. Dass die Fortuna derzeit aber auch nicht sonderlich gefestigt ist, bewies Niklas Stark in der 71. Minute: Füllkrug blieb am Strafraum irgendwie in Ballbesitz, passte zu Stark und der traf aus 16 Metern mit links zum Ausgleich.

Der kurz vor dem Rückstand eingewechselte Danny Blum drehte dann die Partie. Nachdem der engagierte Füllkrug nach schönem Doppelpass mit Schöpf noch an Fortunas Torwart Michael Rensing gescheitert war, landete der folgende Eckball bei Blum, der zog ab: 2:1 für den Club (77.).

Jetzt endlich hatte das Spiel etwas Fahrt aufgenommen, Erwin Hoffer traf auf der Gegenseite nur den Pfosten, und wurde kurz darauf von Pinola in höchster Not am Ausgleich gehindert (81., 83.). Danach bekam Nürnberg das Geschehen wieder unter Kontrolle und sorgte in Person von Sebastian Kerk für die Entscheidung (88.). Am Ende feierte der Club nicht unverdient den vierten Auswärtssieg der Saison.

 

Fortuna Düsseldorf: Rensing - Schauerte, Bruno Soares, Tah, Schmitz - Bodzek (80. Hoffer), da Silva Pinto - Fink, Liendl (55. Pohjanpalo), Bellinghausen (70. Lambertz) - Benschop

1. FC Nürnberg: Rakovsky - Celustka, Petrak, Hovland, Pinola - Polak, Stark - Burgstaller (66. Blum), Schöpf (87. Kerk), Mlapa (46. Füllkrug) - Sylvestr

Tore: 1:0 Pohjanpalo (67.); 1:1 Stark (71.); 1:2 Blum (78.); 1:3 Kerk (88.) | Gelbe Karten: Fink - Polak | Schiedsrichter: Stieler (Hamburg) | Zuschauer: 30.213.

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