Wichtiges für Weiler: Zahnlos gegen die Löwen?

7.12.2014, 05:59 Uhr
Hochform oder Hoffnungslosigkeit? Jakub Sylvestr (links) und Alessandro Schöpf müssen der FCN-Offensive wieder Leben einhauchen.

© Sportfoto Zink / WoZi Hochform oder Hoffnungslosigkeit? Jakub Sylvestr (links) und Alessandro Schöpf müssen der FCN-Offensive wieder Leben einhauchen.

Der "Null-Chancen-Club" - kann die Offensive den Löwen den Zahn ziehen? Eine hundertprozentige Chance spielte sich der fränkische Altmeister beim 0:1 in Braunschweig nicht heraus, wirkte im Spielaufbau bieder, fehlerbehaftet und ausrechenbar. René Weiler ist zu allem Überfluss eines wichtigen Stilmittels beraubt: Des Personalwechsels. Am Montag in Niedersachsen saß mit Maximilian Dittgen nur ein etatmäßiger Offensivspieler auf der Bank, personelle Besserung ist nicht in Sicht. Soll am Montag (20.15 Uhr) der nächste Heimsieg unter Dach und Fach gebracht werden, muss wohl oder übel das vorhandene Personal seine Lehren aus dem blutleeren Auftritt bei der Eintracht ziehen.

Tormaschine Okotie - wie stoppt der Club seinen ehemaligen Stürmer? Dass Rubin Okotie eines Tages dermaßen in Fahrt kommt, hätten rund um den Valznerweiher wohl nur die Wenigsten erwartet. 2010 kam der Österreicher mit pakistanischen Wurzeln von Austria Wien zum FCN, Vorschusslorbeeren trug der heute 27-Jährige reichlich im Gepäck. Doch aufgrund von Verletzungspech reichte es für Okotie im Nürnberger Dress nur zu einer Torvorlage in sechs Pflichtspieleinsätzen. 2012 sicherte sich Sturm Graz die Dienste des Angreifers. Nun hat Münchens derzeit wertvollster Rubin schon zehn Tore für 1860 auf den Konto, ist damit so etwas wie die Lebensversicherung für das taumelnde Löwen-Rudel. Okotie zu stoppen wird zur Königsdisziplin für Nürnbergs Hintermannschaft. Eigentlich. Denn der Österreicher wird wohl krank fehlen.

Rückkehrer Petrak -  wohin mit ihm? Auch mit neuem Trainer ist beim Club bislang nicht der große Stimmungsumschwung eingetreten. Zumindest hat die Defensive gegen Ingolstadt - und noch viel mehr in Braunschweig - einen guten Eindruck hinterlassen. Und jetzt kommt der zuletzt rotgesperrte Ondrej Petrak zurück, vor seiner Hinausstellung in Sandhausen unumstrittener Stammspieler. Dieser Status wackelt allerdings bedenklich, Even Hovland und Jürgen Mössmer haben das Zentrum weitgehendst dicht bekommen und als Rechtsverteidiger taugt der Tscheche laut Weiler-Vorgänger Valerien Ismael nicht. Allenfalls auf der Doppelsechs könnte für Petrak ein Türchen aufgehen, haben dort weder Jan Polak und noch viel weniger Robert Koch schließlich bisher eine überzeugende Visitenkarte hinterlassen. Oder stellt Weiler doch seine Innenverteidigung um?

Das Duell der Abwartenden - wer muss die Initiative ergreifen? Ständig wiederkehrende sportliche Dellen, eine mitunter vermaledeite Außendarstellung und eine große, latent-leidgeprüfte Fanschar: Die Montags-Duellanten weisen so manche Gemeinsamkeit auf. Eine weitere: Sowohl der FCN als auch 1860 sind momentan dann am erfolgreichsten, wenn sie ein Spiel nicht selbst gestalten müssen. Am Montag wird notgedrungen ein Team die Initiative übernehmen müssen, damit gleichzeitig Räume für den Gegner öffnen. Als Heimmannschaft droht dem Club diese Rolle, womit die bereits erwähnte Offensivproblematik weiter an Brisanz gewinnt.

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