Wittek genießt die Ruhe beim Kleeblatt

21.6.2017, 14:20 Uhr
Wittek genießt die Ruhe beim Kleeblatt

© Sportfoto Zink/WoZi

Sogar gute Freistöße und Ecken kann Maximilian Wittek schießen. Mit dieser Eigenschaft stand er ganz oben auf der Liste von Trainer Janos Radoki. Darauf standen keine Spielernamen, sondern Attribute, die neue Spieler mitbringen sollen. Nik Omladic und Wittek sind Linksfüßer, die flexibel einsetzbar und Standardspezialisten in ihren vorherigen Vereinen waren. Und es nun in Fürth sind.

"Wegen der Perspektive", erklärt Ramazan Yildirim gerne denjenigen, die mutmaßen, dass es dieser Spielergeneration doch nur um mehr Geld ginge. Doch der Kleeblatt-Manager winkt ab: "Wirtschaftlich hätten wir das gar nicht geschafft. Alle unsere Neuzugänge hätten woanders mehr verdienen können."

"Eine besondere Art, an die Menschen heranzugehen"

Yildirim punktete nach eigener Aussage mit großem Wissen über die Spieler, auf die er zuging. "Wir haben eine besondere Art, an die Menschen heranzugehen. Sie hatten das Gefühl, die Leute, die mich haben wollen, kennen mich. Und wir haben analysiert, wie wir sie besser machen", erklärt der Ex-Profi. Mit dieser Taktik habe er "weitestgehend geschafft, was wir schaffen wollten". Alle Spieler, die jetzt kamen, wollten auch "unbedingt nach Fürth".

Im Fall von Maximilian Wittek sollen aus der für einen 21-Jährigen hohen Zahl von 72 Zweitliga-Partien nun noch mehr werden. Bei 1860 München, wo sein Vertrag ausgelaufen ist, war das nach dem Abstieg nicht mehr möglich. Nachdem ihn Löwen-Trainer Vitor Pereira weitgehend ignoriert hatte, verließ er seinen Ausbildungsverein mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Natürlich habe ich den Abstieg noch nicht ganz vergessen, ich war 14 Jahre bei den Löwen", erzählt der Oberbayer bei Dienstantritt auf der Kronacher Hard.

Warum eigentlich hier und nicht in Dresden oder sogar Lissabon? "Ich habe jetzt drei Jahre gegen den Abstieg gespielt, während Fürth bewiesen hat, dass sie kontinuierlich oben mitspielen ohne große Ausreißer nach unten." Eines genoss er schon an seinem ersten Arbeitstag in Franken: "Der Medientrubel in München ist extremer, der Druck von außen wächst, wenn es nicht läuft. Fürth aber ist bodenständig. Hier ist ein ruhiges Umfeld, in dem man sich gut entwickeln kann."

2 Kommentare