WM-Kolumne: Familie Nowitzki wie im texanischen Western

22.6.2018, 14:29 Uhr
Kennt das Gefühl, als Einziger die deutsche Fahne hochzuhalten: Basketball-Superstar Dirk Nowitzki.

© Bernd Thissen/dpa Kennt das Gefühl, als Einziger die deutsche Fahne hochzuhalten: Basketball-Superstar Dirk Nowitzki.

Am liebsten wäre Dirk Nowitzki ja nach Russland geflogen, um die Fußball-WM live zu verfolgen. Ja, und natürlich um seinen Schwager zu unterstützen. "Es freut mich, wenn er gut spielt und es aus der Vorrunde herausschafft", sagt Nowitzki, der, wenn es um Fußball geht, ein bekennender Fan des FC Bayern ist.

Und eben ein Fan seines Schwagers, was in Sachen WM allerdings zu erheblichen Komplikationen führen dürfte. Denn Martin Olsson, der Bruder von Nowitzkis Frau Jessica, ist Schwede, weshalb das Lager im Hause Nowitzki in Dallas derzeit eher gespalten ist. Wobei der deutsche Basketball-Star sogar klar in der Unterzahl zu sein scheint.

Ein Franke unter Schweden

Wenn am Samstagabend um 20 Uhr Deutschland im zweiten Gruppenspiel gegen Schweden als Weltmeister ums Überleben in Gruppe F kämpft, dann werden gleich vier Familienmitglieder im schwedischen Blau-Gelb vor dem Fernseher sitzen und nur Dirk Nowitzki in Schwarz-Rot-Gold.

Ehefrau Jessica hat schon angekündigt, dass sie und die drei Kinder in schwedischen Trikot aus der Ferne moralischen Beistand leisten wollen. "Ich sitze dann wohl als einziger im Deutschland-Hemd da", meint der aus Würzburg stammenden Basketball-Star.


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WM-Kolumne: Familie Nowitzki wie im texanischen Western

© Bronislav Hava

Die familiäre Fußball-Party ist schon die zweite Festivität bei den Nowitzkis in dieser Woche. Am vergangenen Dienstag feierte der Deutsche seinen 40. Geburtstag. Eine "Überraschungs-Party" hatte seine Frau da vorbereitet. "Ist ja ein rundes Ding, da muss man ein wenig feiern“, sagt Nowitzki, der allerdings auch da auf ein Bier verzichten musste.

Wie im klassischen Western

"Das ist zurzeit nicht drin", meint Nowitzki, der sich nach seiner Knöcheloparation noch in der Reha befindet. Tagtäglich plagt er sich, um wieder fit zu werden – fit für seine dann schon 21. Saison in der US-Basketball-Liga NBA. Bis 2019 will er auf jeden Fall noch spielen. Schafft er es gesund und fit zurück in den Kader der Dallas Mavericks, dann ist er einer von vier über 40-jährigen Spielern in der NBA. "Ich habe Schmerzen in jedem Gelenk meines Körpers", gibt er zu, aber das sei nach 20 Jahren in der Knochenmühle der NBA wohl auch normal.

Die Zeit zwischen den Reha-Einheiten vertreibt sich Nowitzki derzeit gerne mit Fußballgucken. Was er von Deutschland beim 0:1 gegen Mexiko zu sehen bekam, hat ihn natürlich nicht begeistert – weshalb der Sieg gegen Schweden umso wichtiger ist. Mit Dirk Nowitzki als Edelfan im fernen Texas, allein gegen seine ganze Familie – fast wie im klassischen Western.

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