WM-Kolumne: Overby schreibt über die Wunderheilung

12.1.2019, 11:15 Uhr
Auch wenn's hier anders aussieht: Erlangens Petter Overby, der für Norwegen bei der WM  spielt, lässt sich nicht unterkriegen.

© Sportfoto Zink / OGo Auch wenn's hier anders aussieht: Erlangens Petter Overby, der für Norwegen bei der WM spielt, lässt sich nicht unterkriegen.

Als ich im Bundesligaspiel gegen Ludwigshafen mit dem Knie wegknickte, war mein erster Gedanke auf dem Spielfeld: Oh nein, das war es mit der WM! All die Mühe, sich wieder in diesen Kreis zurückgekämpft zu haben, war umsonst – hier platzt nun der Traum, auf den ich mich so sehr gefreut hatte.

"Da hatte ich große Angst" 

Als die Teamärztin mein Knie untersuchte, hatte ich große Angst. Die hielt den Abend lang an, die Nacht war schrecklich und auch am Morgen, als ich in den Computertomographen zur Untersuchung gefahren wurde, beherrschte dieses Gefühl mein Denken.

Umso größer war die Erleichterung, als die Ärzte sagten: Es ist keine Bänderverletzung. Mit viel, viel Glück kannst du es in drei Wochen zur Weltmeisterschaft schaffen.

Ich habe wirklich alles dafür getan, fit zu werden: Bis zum 28. Dezember bin ich auf Krücken gelaufen, jeden Meter. Danach habe ich versucht, vorsichtig zu gehen. Als das funktionierte, bin ich ab 1. Januar gejoggt. Es waren kleine Schritte, um zu sehen: Wird es klappen oder nicht?

Das Frustrierendste war zu sehen, wie sehr der Muskel abgebaut hatte nach acht Tagen Ruhe. Daran arbeite ich jetzt und fühle mich sehr gut. Ich bin wirklich genau rechtzeitig wieder bei hundert Prozent angelangt.

"Ich freue mich riesig auf mein drittes großes Turnier" 

Dass man meine WM-Teilnahme so kurz nach der Verletzung ein wenig mit Bangen sieht beim HCE ist normal. Aber mir haben alle trotzdem viel Erfolg gewünscht für die WM und ich denke, man hat ja auch in Erlangen etwas davon, wenn ich topfit zurückkehre, gesund natürlich.

Ich freue mich riesig auf mein drittes großes Turnier mit Norwegen, es wird meine zweite WM, das letzte Mal wurden wir Vize-Weltmeister. Seitdem war ich nicht mehr dort, ich muss mich erst wieder einfinden auf den Rhythmus und das Tempo des Teams. Ich glaube, das Halbfinale ist für uns drin – und ich persönlich möchte so viel Spielzeit wie möglich sammeln. Aber allein, dass ich doch noch dabei sein kann, macht mich unglaublich glücklich.

 

 

 

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