Zuhause pfui – auswärts hui!

17.10.2010, 23:07 Uhr
Zuhause pfui – auswärts hui!

© zink

Zuhause pfui – auswärts hui! Die Truppe von Andreas Brockmann scheint sich zur Sphinx der DEL zu entwickeln. Dass Greg Leeb und Co. in Straubing, ausgerechnet beim Angstgegner, so zurückkommen, verdient wirklich allen Respekt. Gegenüber dem Düsseldorf-Spiel waren die Nürnberger, die ohne ihren verletzten Stammkeeper Patrick Ehelechner und die erkrankten Martin Ancicka und Stefan Mann antreten mussten, nicht wiederzuerkennen.

Da stand eine Mannschaft auf dem Eis, die von Beginn an alles daransetzte, die peinliche Schmach zu tilgen. Und das gelang ihr in imponierender Art und Weise. „Ich habe schon in den ersten Sekunden gemerkt, dass sie unbedingt wollten“, konnte Brockmann diesmal an der Einstellung seiner Schützlinge nun wirklich nichts bemängeln. Gegen Düsseldorf sah das noch ganz anders aus.

Zum guten Gelingen trugen auch einige Umstellungen bei. Vitalij Aab rückte an die Seite von Eric Chouinard und Dusan Frosch, während Adrian Grygiel den Platz von Alexander Oblinger neben Clark Wilm und Ryan Bayda einnahm. Die Wilm-Reihe blieb zwar eher unauffällig, dafür aber trumpfte das erstgenannte Trio umso mehr auf: Chouinard schlug an alter Wirkungsstätte gleich viermal zu, auch Aab (ein Tor/drei Assists) und Frosch (drei Assists) sammelten fleißig Scorerpunkte.

Deren Angriffswirbel standen die Straubinger meist hilflos gegenüber. „Ein besonderes Lob hat unsere Starting-Six verdient“, wusste dann auch Brockmann nach der Partie, bei wem er sich vor allem zu bedanken hatte. „Aber auch die anderen haben sehr gut gespielt“, vergaß er nicht, noch hinzuzufügen.

Torhüter Sebastian Stefaniszin machte zudem gestern Abend einen weitaus besseren Job als gegen Düsseldorf, als er nach seiner Einwechslung mit der Mannschaft regelrecht unterging. Mit einigen glänzenden Paraden (vor allem im Mittelabschnitt) hatte auch er entscheidenden Anteil am vierten Auswärtssieg in dieser bisher so verrückten Saison. Auf der Ersatzbank saß übrigens der Tölzer Förderlizenzspieler Andreas Jenike, dessen Einsatz Brockmann am Freitag noch in Erwägung gezogen hatte. Dann entschied er sich aber doch für Stefaniszin, der das Vertrauen rechtfertigte.

Mit dem Sieg in Straubing rückten die Ice Tigers wieder auf Platz zwei vor. Und wenn sie morgen (19.30) in der heimischen Arena die Hannover Scorpions besiegen, winkt sogar wieder die Tabellenführung. Und das nur vier Tage nach der fast schon denkwürdigen 0:9-Pleite.

Straubing: Pätzold – Canzanello, Brückner; Draxinger, Elfring; S.Wilhelm, Ondruschka – Stewart, Hahn, Goren; Röthke, Mapletoft, Corazzini; Schönberger, Whitecotton, Meloche; Baindl, Forster / Nürnberg: Stefaniszin – Blanchard, Eriksson; Likens, Kemp; Leask, Schüle – Aab, Chouinard, Frosch; B.Leeb, G.Leeb, Barta; Grygiel, Wilm, Bayda; Oblinger, Beardsmore, Fischhaber / SR: Piechaczek (Ottobrunn) / Zuschauer: 5511 / Strafminuten: Straubing 6 – Nürnberg 20 (Eriksson, B.Leeb, Blanchard je 4, Grygiel, Likens, Schüle, Kemp je 2) / Tore: 0:1 (5:43) Aab (Bayda/Wilm, 5-4), 1:1 (7:41) Stewart (Eigentor Leask, 5-4), 1:2 (8:18) Likens (Aab/Frosch), 2:2 (34:17) Schönberger (5-4), 2:3 (36:37) Chouinard (Frosch/Likens), 2:4 (40:21) Chouinard (Aab/Eriksson), 3:4 (46:31) Mapletoft, 3:5 (52:24) Chouinard (Aab/Frosch), 3:6 (59:03) Choiunard (Eriksson, 5-6).