Zulj-Traumtor besiegelt Fürther Sieg gegen Rostow

19.7.2014, 20:17 Uhr
Anschnallen zum Zunge schnalzen: Robert Zulj erzielte das äußerst sehenswerte Siegtor.

© Sportfoto Zink / WoZi Anschnallen zum Zunge schnalzen: Robert Zulj erzielte das äußerst sehenswerte Siegtor.

Dass manches Testspiel schon aufgrund der Paarung internationales Flair versprüht ist nichts Neues. Dass aber vor Anpfiff in bester Länderspiel-Manier die Nationalhymnen aus den Lautsprecherboxen dröhnen, das dürfte am Samstag in Pettenbach doch eine Seltenheit gewesen sein.

Beschwingt von so viel musikalischem Pathos legte der Kleeblatt umgehend den Vorwärtsgang ein. Rostow spielte zwar eine Klasse besser als der letzte Testspielgegner Dukla Prag, beschränkte sich jedoch auf Defensivarbeit. Ausnahme: In der 28. Minute zeigte Wolfgang Hesl am Fünfereck bei einem Flankenball eine Unsicherheit, die vom russischen Pokalsieger jedoch nicht bestraft wurde.

In der 43. Minute machte Fürth es besser: Eine Freistoß-Flanke von Marco Stiepermann verlängerte Zsolt Korcsmar an die Latte, am langen Eck hatte Tom Weilandt keine Mühe den Abpraller über die Linie zu drücken. Mit 1:0 ging es in die Kabine.

Rahman Baba schaltete sich im ersten Durchgang durchgehend mutig ins Offensivspiel ein, zeigte sich oft im gegnerischen Strafraum und fasste sich in der 20. Minute aus der Distanz ein Herz. So viel Mut war man vom jungen Ghanaer aus der vergangenen Saison nicht gewohnt. Auch Thomas Pledl über rechts wusste zu überzeugen, die Abwehr dirigierte Röcker betont lautstark.

Da der Saisonstart allmählich vor der Tür steht und die Fürther Startelf so langsam Konturen annimmt, verzichtete Trainer Frank Kramer zur Pause auf größere Wechselspiele. Nur Orkan Cinar kam zum Wiederbeginn in die Partie, für die anderen zehn Akteure gab es vorerst kein Entrinnen aus dem Glutofen. Der Fürther Coach stellte klar: "Wenn heute Ligastart gewesen wäre, wäre das unsere erste Elf gewesen."

Ausgerechnet der so gelobte Pledl war es, der in der 48. Minute Pate für den Ausgleich stand. Nach einem Stellungsfehler des 20-Jährigen schob Dimitry Poloz zum 1:1 ein. Pledls neues Pendant auf links, Orkan Cinar, agierte in der zweiten Hälfte indes taktisch betont undiszipliniert.

In der 62. Minute hatten bis auf Wolfgang Hesl alle von Beginn an eingesetzten Akteure Feierabend. Zum Hauptdarsteller der Schlussphase avancierte der kurz vorher eingewechselte Robert Zulj, der ständig Torgefahr ausstrahlte und mit seiner Beweglichkeit eine gute Ergänzung zum vorne lauernden Ognjen Mudrinski darstellte.

In der 81. Minute fasste sich der Neuzugang aus Salzburg am Sechzehnereck ein Herz und schlenzte den Ball sehenswert in den Winkel. Ein echtes Traumtor, der ausgewechselte Stephan Fürstner meinte auf der Tribüne nur: "Der Junge kann kicken." Und Kramer schob nach den absolvierten 90 Minuten nach: "Na klar, den haben wir nicht geholt, damit wir einen mehr haben."

Dieser spektakuläre Treffer markierte auch gleichzeitig den Schlusspunkt unter den nächsten Fürther Testspielsieg. "Wir hatten heute einen verbesserten Zug zum Tor und auch die Ordnung war okay", resümierte Kramer. Weiter geht es am Montag, wenn in Oberwang mit Lokomotive Moskau der nächste russische Klub die Klingen mit der Kramer-Elf kreuzt.

 

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Pledl (62. Kayaroglu), Korcsmar (62. Mohr), Röcker (62. Cacutalua), Gießelmann (46. Cinar) - Fürstner (62. Holter) - Weilandt (62. Steininger), Sukalo (62. Trinks), Stiepermann (58. Zulj), Baba (62. Kartalis) - Przybylko (62. Mudrinski)

Tore: 1:0 Weilandt (43.), 1:1 Poloz (48.), 2:1 Zulj (81.)

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