Stadion-Name: Die Stadt will ihr Geld zurück

11.10.2010, 18:32 Uhr
Stadion-Name: Die Stadt will ihr Geld zurück

© dpa

Ohne die Vergabe des Namensrechts für das easyCredit-Station muss nämlich entweder der Club als Hauptmieter eine höhere Miete zahlen, oder die Stadt Nürnberg bleibt auf einem Teil der Millionen-Investitionen für den Stadion-Umbau sitzen. Dies teilt die Stadt Nürnberg mit.

"Die Vergabe des Stadion-Namensrechts ist unverzichtbar" - so lautet die Schlagzeile einer Pressemitteilung vom Montagabend. Der Erlös aus der Vergabe des Namensrechts - kalkuliert wurde mit einem "höheren sechsstelligen Betrag" - sei seit Beginn des Stadion-Umbaus zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ein fester Bestandteil der Finanzierung, heißt es. 

Die Vorgeschichte: Mit der Entscheidung über die Bewerbung als Austragungsort für die Fußball-WM war verbunden, dass die notwendigen Investitionen von 52 Millionen Euro zur Hälfte vom Freistaat Bayern und zur Hälfte von der Stadt Nürnberg getragen werden. Zur Refinanzierung sollte auch die Vergabe des Namensrechts beitragen. Fällt diese nun weg, müsste die Stadt ihre Investitionen wohl zumindest teilweise abschreiben oder das Minus auf den Hauptmieter - den 1. FCN - umlegen. Der Club müsste dann also mit einer höheren Miete rechnen.

Die Stadt pocht auf die Namens-Vergabe

"Für die Stadt Nürnberg ist weder die eine noch die andere Alternative erstrebenswert", heißt es in der Nachricht weiter. Auch an einer künftigen Vergabe des Namensrechts werde kein Weg vorbeiführen, so dass die Stadt Nürnberg die Betreibergesellschaft bei den Verhandlungen um das Namensrecht weiter unterstützen werde.

Die Stadt Nürnberg hatte 2005 festgelegt, den Betrieb und das operative
Geschäft mit dem Stadion einer privaten Betreibergesellschaft zu übergeben - der Stadion Nürnberg Betriebs-GmbH. Damit verbunden waren auch alle Werberechte und das Namensrecht. Der Pachtzins, den die Betreibergesellschaft an die Stadt Nürnberg zu zahlen hat, sollte mindestens so hoch sein, um Zins und  Tilgung für die von der Stadt Nürnberg aufgenommenen Kredite für den Stadionumbau bedienen zu können. Bei der Berechnung des Pachtzinses wurde deshalb ein höherer sechsstelliger Betrag aus dem Namensrecht einkalkuliert. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Pachteinnahmen beim Spielbetrieb des 1. FCN in der 1. Bundesliga ausreichen, um Zins und Tilgung bedienen zu können.