Trotz Prozess: Stadt plant schon weiter für U-Bahn im Südwesten

11.5.2013, 07:00 Uhr
Trotz Prozess: Stadt plant schon weiter für U-Bahn im Südwesten

Eigentlich sollte der erste Teilabschnitt mit dem Großreuther U-Bahnhof laut VAG-Zeitplan bereits Ende 2014 oder Anfang 2015 in Betrieb gehen. Doch das können die Verkehrsbetriebe und städtischen U-Bahn-bauer vergessen. Wie mehrfach berichtet, klagt die Betreiberin eines Alten-und Pflegeheimes an der Züricher Straße gegen das Projekt vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Der geplante U-Bahnhof liegt rund 40Meter vom Heim entfernt. Die Eigentümerin befürchtet zu viel Lärm für die Bewohner, darunter laut Betreiberin viele Schwertspflegefälle.

Vorläufig Endstation

Nächster Verhandlungstermin ist voraussichtlich im Juli. Dabei sollten die Bauarbeiten längst laufen. Doch schon jetzt verzögert sich der Teilabschnitt um ein- bis anderthalb Jahre. Der Ausgang ist offen. Die Stadt hatte beim Lärmschutz der Baustelle bereits nachgebessert und hofft nun wegen der Bedeutung auf Vollziehbarkeit. Doch aktuell bleibt es zunächst bei der Endhaltestelle der U3 im Südwesten „Gustav-Adolf-Straße“.

Dennoch sollen die Stadträte im Bauausschuss am 14. Mai bereits über den weiteren Streckenverlauf der automatischen U-Bahn entscheiden. Abschluss des – laut städtischem Mittelfristigen Investitionsplan – 183 Millionen Euro teuren U-Bahnasts sollte eigentlich 2018/19 sein. Auch das dürfte kaum einzuhalten sein und sich um ein, zwei Jahre nach hinten verschieben. Zwei weitere U-Bahnhöfe sind im Anschluss nach Großreuth noch vorgesehen: Kleinreuth und Gebersdorf. Für die Erschließung des geplanten Stadtteils „Tiefes Feld“ ist die Verbindung mit dem Bahnhof Kleinreuth zentraler Bestandteil. Die Stadträte sollen nun den Plan – unabhängig vom Ausgang des Gerichtsverfahrens – für den Weiterbau verabschieden, damit die U-Bahnbauer in die Feinplanung einsteigen können. Und die hat es in sich.

Tunnel unter Bahn und Kanal

So kreuzt der rund 600 Meter lange U-Bahntunnel nach Kleinreuth die geplante viergleisige Güterzugstrecke von Nürnberg nach Ebensfeld. Der Tunnel wird auf etwa 400 Meter in unterirdischer, bergmännischer Bauweise erstellt, der Rest in offener. Dieses Verfahren ist auch ein Klagegrund der Heimbetreiberin für den geplanten Bahnhof Großreuth. Die Strecke vom Bahnhof Kleinreuth nach Gebersdorf unterquert dann den Main-Donau-Kanal. Diese Passage wird wieder in bergmännischer Weise gebaut, die übrigen Abschnitte davor und dahinter jeweils in offener.

Für die Anwohner im Bereich des Endbahnhofs Gebersdorf (südlich des „Sandäcker“-Areals im Bereich der alten Bibertbahn – ehemals Kohlenlager) dürfte von Interesse sein, dass westlich davon oberirdisch noch eine Wendeanlage für die Züge und ein Abstellplatz gebaut werden. Dort sollen auch „einfache Reinigungsarbeiten in den Fahrzeugen“ stattfinden. Die Planer kündigen bereits an: „Für die im Süden der U-Bahnbaumaßnahmen angrenzende Wohnbebauung muss zumindest in Teilbereichen ein Lärmschutz vorgesehen werden.“
 

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