Unerwünschte Tropfenlösung

24.9.2014, 06:00 Uhr
Unerwünschte Tropfenlösung

© Thomas Scherer

Christoph Eichler, der Vertreter der Behörde, erläuterte ausführlich die ins Auge gefasste Lösung. Denn im August hatte das Gemeindegremium diese Pläne als unzureichend abgelehnt, weil sie nach Auffassung der Kommunalpolitiker weder zu einer Geschwindigkeitsreduzierung noch zu einer Erhöhung der Sicherheit führen würden (die FN berichteten).

Der Straßenbauexperte erläuterte nochmals, wieso die von Puschendorf favorisierte Lösung eines Kreisverkehrs mehr als doppelt so teuer wie die nun geplante „Tropfenlösung“ kommt (940 000 gegenüber 464 000 Euro). Eichler bestätigte, dass sich in den vergangenen zehn Jahren dort 13 Unfälle mit vier schwerverletzten Personen ereignet hätten. Alle Unfälle seien aber auf eine Verletzung der Vorfahrtsregel zurückzuführen gewesen. Eine überhöhte Geschwindigkeit auf der Vorfahrtsstraße sei niemals Unfallursache gewesen.

Nach Einschätzung aller Experten vom Bauamt, der Verkehrsbehörde und der Polizei erhöht die geplante Tropfenlösung mit zusätzlicher Verschwenkung der einmündenden Straßen die Verkehrssicherheit in diesem Bereich deutlich. Ein Einbau von Fahrbahnteilern auf der Kreisstraße, wie es Bürgermeister Wolfgang Kistner vorgeschlagen hatte, sei auf freier Strecke nicht zulässig, argumentierte Eichler.

Im Übrigen sollen die Kreisstraßen dem überörtlichen Verkehr im Landkreis fördernd dienen und dabei keinesfalls hemmend wirken. Deswegen seien Maßnahmen, die zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit auf der Vorfahrtsstraße führen, nicht anzustreben. Wegen genau dieser Zielsetzung sei auch geplant, den Fahrradfahrern auf dem Radweg entlang der Kreisstraße wieder Vorfahrt gegenüber den einmündenden Straßen zu gewähren.

Die Gemeinderäte ließen sich von ihrer bisherigen ablehnenden Haltung der vorliegenden Umbaupläne jedoch nicht abbringen. Diskutiert wurde diesmal auch die Kostenbeteiligung an der Baumaßnahme, wie sie von der Gemeinde Veitsbronn angeregt worden war. Der Vorschlag von Bürgermeister Wolfgang Kistner, sich mit einem Betrag von 10 000 Euro an den Kosten zu beteiligen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ob der Kreuzungsumbau nun, wie vom Bauamt geplant, bereits im kommenden Jahr erfolgen wird, werden nun die politischen Entscheidungsträger im Kreistag und im Veitsbronner Gemeinderat im Wesentlichen bestimmen.

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