Veitsbronn: Parkplatzfrage schlug hohe Wellen

1.6.2015, 13:00 Uhr
Veitsbronn: Parkplatzfrage schlug hohe Wellen

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Wie Bürgermeister Marco Kistner eingangs erläuterte, sei das von den Planungsbüros Baier & Schwarzott sowie Stadt & Land gemeinsam entwickelte Umgestaltungs- und Sanierungskonzept für die Umgebung der Wehrkirche bereits im Vorfeld mit der Regierung von Mittelfranken näher abgestimmt worden, um bereits in der Planung die Kriterien einer städtebauförderfähigen Maßnahme zu berücksichtigen und somit später auch entsprechende Gelder für das Projekt beantragen zu können.

„Bei knapp 200 000 Euro zu erwartender Kosten für den ersten Bauabschnitt und rund 60 Prozent Förderung wären das etwa 120 000 Euro, die wir dann nicht selber stemmen müssten“, führte Kistner aus: „Voraussetzung für die Förderung ist allerdings, dass wir mit der Umgestaltung zugleich auch eine deutliche Aufwertung der betreffenden Flächen erreichen.“

Eine reine Sanierung des vorhandenen alten Parkplatzes am Kirchberg zum Beispiel werde von der Regierung nicht gefördert, bestätigten auch Stadtplaner Matthias Rühl (Stadt & Land) und Roland Schwarzott (Baier & Schwarzott), als sie ihren Vorschlag für den Bauabschnitt 1 – nämlich eben diese Parkplatzsanierung – zusammen im Gemeinderat vorstellten.

Die in die Jahre gekommene, zur Hangseite langsam absackende, abbröckelnde reine Asphaltfläche mit bislang 16 Stellplätzen könne, so die Planer, am effektivsten mit einer – später dicht begrünten – Betonmauer aus Fertigteilen gegen künftiges Absacken geschützt werden. Zudem ist ein den Parkplatz umgebender Grünstreifen vorgesehen, auf dem dann noch einmal eine niedrige, schmucke Sandsteinmauer die parkenden Pkw vor dem Wegrollen oder gar einem Absturz sichert.

Umstrittener Pavillon

Durch einen von Rühl und Schwarzott vorgeschlagenen Aufenthaltsbereich für Fußgänger mit Pavillon-Charakter an der Westseite des Parkplatzes sowie drei die neue Parkfläche unterteilende Grünelemente mit Bäumen könne dann auch jene Aufwertung erreicht werden, die für die Förderung von Amts wegen gefordert sei. Allerdings, und das verdeutlichten die Experten, entfielen durch diese neuen zusätzlichen Elemente und aufgrund der sonstigen Geländebedingungen dann zugleich auch zwei der bisherigen Parkplätze.

Und genau daran entzündeten sich dann die Fragen und Diskussionen im Rat – mit sehr unterschiedlichen Meinungen. Selbst innerhalb der einzelnen Fraktionen herrschte alles andere als Einigkeit: „Brauchen wir denn unbedingt einen Pavillon, oder kann man die Förderfähigkeit nicht auch anders erreichen?“ „Kann man die Bäume nicht auf dem Grünstreifen pflanzen, um doch noch mehr Platz zum Parken zu haben?“ „Wir sollten am Pavillon wenigstens ein paar Stellplätze für Fahrräder einplanen.“

Die verschiedensten Ideen, Vorschläge und Gegenvorschläge schwirrten nur so durch den Sitzungssaal, wurden diskutiert und nach längerem Hin und Her aufgrund der staatlichen Förderauflagen letztlich doch wieder verworfen. Erst nach insgesamt 25 Wortbeiträgen konnte Bürgermeister Kistner die Redner- und Fragestellerliste schließen.

Über den kontrovers diskutierten Pavillon wurde gesondert abgestimmt. Mit der knappen Mehrheit von zehn zu neun Stimmen beschloss der Gemeinderat: „Der Pavillon bleibt im Planungskonzept.“ Darüber hinaus fiel die Zustimmung zur vorgestellten und inzwischen noch um einige Fahrradständer ergänzte Planung – vorbehaltlich der Zustimmung der Regierung von Mittelfranken – schließlich sogar einstimmig aus. Wenn das Projekt nun so zügig vorankommt, wie vom Gemeinderat gewünscht, dann soll die Maßnahme bereits bis Ende November 2015 abgeschlossen und der neue Parkplatz wieder in vollem Umfang nutzbar sein.

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