Viel Lob für Bauhof und Feuerwehrgerätehaus

12.4.2016, 15:19 Uhr
Viel Lob für Bauhof und Feuerwehrgerätehaus

© Porta

"Ich bin fast geneigt, zur Einweihung der neuen Stadthalle in der Hersbrucker Schweiz zu gratulieren", sagte Landrat Armin Kroder (der selbst Sonntag seinen 44. Geburtstag feierte) vor Hunderten Festgästen in der bis auf den letzten Platz gefüllten großen Halle im Obergeschoss des Multifunktionsgebäudes. Das "großartige Haus" sei allerdings nur der Rahmen, entscheidend ist, was die neuen Nutzer – die Freiwillige Feuerwehr und die Mitarbeiter des Bauhofs – aus der gemeinsamen neuen Heimat machen.

Bürgermeister Georg Rauh, der selbst zur Maurerkelle griff und wie viele andere auch dazu beitrug, die Baukosten dank einer guten Portion Eigenleistung um einiges zu senken, ging kurz auf die Entstehung des in weithin sichtbarem Rot-Orange gehaltenen Gebäudes ein. Schon im Herbst 2002 hatte es erste Überlegungen hinsichtlich des Standorts für den Bauhof und eine Mehrzweckhalle gegeben, die im Zuge der Dorferneuerung vorangetrieben wurden. 2012 schließlich gab der Gemeinderat grünes Licht für den Bau der 44 mal 18 Meter großen Halle mit 1000 Quadratmetern Nutzfläche für den Bauhof und 550 Quadratmetern im Untergeschoss für die Freiwillige Feuerwehr. Symbolisch übergab er von ihm selbst gefertigte Holzschlüssel an Bauhofleiter Claus Freiberger und Feuerwehrkommandant Bernd Wild.

Auch die Feuerwehr hatte sich schon seit vielen Jahren mit der Zukunft ihres Gerätehauses beschäftigt, schilderte Bernd Wild. Als die Wehr 2007 ihr neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) bekam, sei "das alte Gerätehaus aus allen Nähten geplatzt", sagte er. Eine Erweiterung des angestammten Domizils in der Hauptstraße war da unumgänglich. In ersten Gesprächen mit Bürgermeister Rauh erfuhren die Feuerwehrler, dass die Gemeinde über einen Bauhof nachdachte – und die Idee einer gemeinsam genutzten Halle war geboren.

Das ist der Clou

Herausgekommen sei ein "tolles Gebäude für die nächsten Jahrzehnte". Neben viel Platz für die Einsatzfahrzeuge, einem modernen Schulungsraum und etlichen anderen Funktionsräumen sind die Offenhausener Floriansjünger vor allem auf ihre moderne Kompakt-Schlauchtrockenanlage stolz – die es außer bei ihnen im Landkreis sonst nur in Schwarzenbruck gibt.

Hier können die Schläuche mit wenigen Handgriffen gewaschen, getrocknet – und das ist der Clou – auch mit bis zu 16 Bar Druck auf ihre Dichtigkeit überprüft werden. Mittels Barcode werden die Ergebnisse auf einen Laptop übertragen und sind so mit einem Klick verfügbar. Wegen der Anlage konnte die Wehr auf einen Schlauchturm verzichten und sparte damit bares Geld, zudem bringt der geringere Wasserverbrauch auch noch Vorteile für die Umwelt.

Nicht nur die eigens für das Festwochenende angereisten Kameraden aus der Partnergemeinde Offenhausen in Oberösterreich begutachteten die moderne Anlage höchst interessiert – auch viele Offenhausener Bürger nutzten den Tag der offenen Tür, um sich das Multifunktionsgebäude in aller Ruhe anzuschauen. Franz Wernecker, Kommandant der Partnerwehr überreichte als Erinnerung an einen denkwürdigen Tag die vor einem guten halben Jahr erstmals vergebene, gläserne Flamme des Bezirks Wels Land.

"Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr"

"Ihr versteht es echt zu feiern", lobte der Bürgermeister der Partnergemeinde, Hans Stürzlinger, mit Verweis auf den Rockabend am Freitag (siehe Bericht auf Lokalseite 3) und das Kabarett mit Mentalbäuerin Elke Pelz-Thaller am Samstagabend. Die Politik sei in der Pflicht, gute Rahmenbedingungen für die Wehren zu schaffen – in diesem Fall sei das mit einem "imposanten Bau" mehr als gelungen.

Begonnen hatte der Tag mit einem "wunderbaren" (Kroder) Festgottesdienst, in dem das erst vor Kurzem nach Offenhausen gekommene Pfarrersehepaar Martin und Ann-Sophie Hoepfner den neuen Bauhof und das Feuerwehrgerätehaus segneten. Dabei gingen Maßkrüge durch die Reihen, um Spenden für die Bürgerstiftung "Lebendiges Offenhausen" zu sammeln. "Ein Zeichen großer Transparenz", sagte Kroder, "und wir gehen heute vielleicht einmal erst nach Hause, wenn der Maßkrug voll statt wie sonst leer ist."

Kreisbrandrat Norbert Thiel und Kreisbrandinspektor Holger Herrmann nutzten den feierlichen Rahmen, um fünf "Musterbeispiele langjährigen ehrenamtlichen Engagements" zu ehren. Seit jeweils 40 Jahren erfüllen Kurt Löhner, Wolfgang Niebler (Feuerwehr Offenhausen), Dieter Schmidt, Richard Schmidt (Feuerwehr Kucha) und Horst Wild (Feuerwehr Breitenbrunn) das Feuerwehrmotto "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" mit Leben .





 

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