Was will Rehdorf?

9.12.2014, 06:00 Uhr
Was will Rehdorf?

© Foto: Mark Johnston

Im Westen ist alles klar: Autofahrer aus Richtung Anwanden sollen vor Rehdorf spätestens ab 2016 um eine bepflanzte Mittelinsel kurven und so gezwungen werden, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen.

Die gleiche Lösung würde die Kommune auch gerne am östlichen Ortsrand des Oberasbacher Stadtteils wählen, doch da gibt es ein Problem. Es fehlen die für die Baumaßnahme – die Insel ist rund sechseinhalb Meter breit und 38 Meter lang – notwendigen Grundstücke. Zwar wurde versucht, Flächen zu erwerben. Doch bei den Verhandlungen biss die Stadt auf Granit. Deswegen endet auch der geschotterte Fuß- und Radweg, der vom Bauhof nördlich der Roßtaler Straße nach Rehdorf führt noch vor dem sogenannten Biotop und führt nicht — wie eigentlich gewünscht — bis in den Ortsteil hinein.

In der Ausschusssitzung präsentierte das Bauamt den Stadträten dennoch einen Planungsvorschlag inklusive Insel und verschwenkter Fahrbahnen. Allerdings sollte diese sich auf Höhe des Fußwegs wiederfinden, der von der Roßtaler Straße zum Asbach Richtung Sattlerwiese abzweigt. Bis zum Ortsrand von Rehdorf wären es von dort noch etwa 70 Meter und daran entzündete sich die Kritik im Bauausschuss. Mehrere Redner bezweifelten den Effekt der „Tempobremse“. Autofahrer, so die einhellige Befürchtung, könnten auf der Strecke danach erneut über Gebühr beschleunigen.

Die grüne Insel, inklusive einer Bepflanzung des nördlichen Straßenseitenstreifens, spielt auch für das Amt für ländliche Entwicklung Mittelfranken eine Rolle. Im Zuge einer einfachen Dorferneuerung würde die Behörde das Projekt in ihr Arbeitsprogramm 2015 aufnehmen und entsprechend fördern. Im Ort selbst, darauf wies Stadtbaumeister Peter Kleinlein hin, ist die Straße bereits „gut eingegrünt“. Im Zusammenwirken mit den Bürgern könne es vielleicht gelingen, noch zwei bis drei Standorte für Bäume zu finden. Beachtet werden muss dabei aber, dass die notwendigen Mindestabstände zu den privaten Grundstücken eingehalten werden.

Straße komplett gesperrt

Insgesamt wird die Rehdorfer Straße in sechs Teilabschnitten ausgebaut und wird dafür komplett gesperrt. Eine Lösung muss die Stadtverwaltung noch für die örtlichen Buslinien finden. Konstruktive Gespräche gab es bereits über eine Wendemöglichkeit am östlichen Ortsrand. Sollte dies nicht zu realisieren sein, würden die Busse eventuell nur bis zur Banater Straße fahren.

Wissen wollten die Stadträte, warum sie einen Beschluss fällen sollten, wenn die Rehdorfer doch erst noch in einer Versammlung ihre Meinung und Vorschläge kundtun dürften. Man müsse den Bürgern sagen, was komme und wie es ablaufe, sagte Kleinlein. Das Gremium stimmte daraufhin zu, eine einfache Dorferneuerung zu beantragen. „Ja“ sagten die Stadträte auch zu der Verkehrsinsel am westlichen Ortsrand, im östlichen Bereich lehnten sie diese Lösung aber ab.

Auf FLN-Nachfrage erläuterte Bürgermeisterin Birgit Huber, dass es darum gegangen sei, „eine Grob-Planung festzuzurren, an der dann gefeilt werden kann“. Wenn die Rehdorfer sich in der für Anfang nächsten Jahres avisierten Bürgerversammlung geäußert haben, wird sich der Bauausschuss vermutlich ohnehin noch einmal mit dem Thema beschäftigen müssen. Fest steht laut Huber, dass der Ausbau möglichst noch 2015 begonnen und im Jahr darauf abgeschlossen werden soll.

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