Adidas auf Wachstumskurs: "Haben fast keine Schulden"

14.3.2018, 20:31 Uhr
Adidas auf Wachstumskurs:

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Andere Unternehmen hätten gerne solche Probleme: adidas schwimmt im Geld. Wohin mit den Milliarden? Vorstandschef Kasper Rorsted könnte einen Konkurrenten aufkaufen, doch eine attraktive Braut sei nicht in Sicht, befindet der ehemalige Henkel-Chef. Schuldentilgung? "Wir haben fast keine Schulden." Zur Bank tragen, wo es null Zinsen bringt? Auch keine Alternative. Also beschloss der Vorstand, eigene Aktien im großen Stil zurückzukaufen. Das gesamte Rückkaufprogramm bis zum Jahr 2021 beläuft sich auf ein Volumen von drei Milliarden Euro. Die Finanzmärkte reagierten begeistert. Der Adidas-Kurs ging zeitweise um elf Prozent an die Decke.

"Wir wollen unseren Aktionären etwas zurückgeben", sagte der 56-Jährige. Denn der Aktienrückkauf führt zu einer Kursstärkung. Mehr als ein Sahnehäubchen für die Anteilseigner ist obendrein eine höhere Dividende. Die Ausschüttung soll für 2017 um 30 Prozent auf 2,60 € je Aktie steigen.

Rund 500 Mitarbeiter mehr 

2017 war für den Konzern mit den drei Streifen "ein starkes Jahr". Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft verbesserte sich um ein gutes Viertel auf 1,35 Milliarden Euro. Operativ legte Adidas um ein knappes Drittel zu und erreichte eine Marge von 9,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr wuchs der Umsatz auch dank Internethandel um fast 15 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro. In allen Regionen der Welt seien die Erlöse gestiegen, erklärte der neue Finanzvorstand Harm Ohlmeyer, er war zum ersten Mal bei Vorlage der Jahresbilanz dabei. Nur in Russland ging der Umsatz zurück, um 13 Prozent. Ein herausragendes Plus von 27 Prozent erreichte das Unternehmen dagegen in Nordamerika. Wie immer schafft die Marke Adidas die besten Steigerungen.

Das Investitionsvolumen wird auf 900 Millionen Euro veranschlagt. Das Geld fließt  auch in die Standorte, wie in Herzogenaurach zu besichtigen ist. Zum Jahreswechsel zählte die Belegschaft mit 5600 Beschäftigten rund 500 Mitarbeiter mehr. Innerhalb der nächsten zwölf Monate sollen für sie zwei Neubauten am globalen Firmensitz eröffnet werden. 

Das Bürogebäude "Arena" ist ausgelegt für 2000 Köpfe, damit Mitarbeiter endlich ihr Containerleben abschließen können. Hinzu kommt "Halftime" als Eventzentrum mit Mitarbeiterrestaurant. Und weil die bestehende Kita für die fruchtbare junge Belegschaft längst nicht mehr ausreicht, wird eine zweite Kita gebaut, für dann mit 270 Plätzen doppelt so viele Kinder.

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