AOK-Report: Arzneimittel so teuer wie nie zuvor

26.9.2016, 19:27 Uhr
In Zukunft heißt es wohl: Besser nicht krank werden. Die Preise für Arzneimittel sind im Vergleich zu 2014 deutlich gestiegen.

© colourbox.com In Zukunft heißt es wohl: Besser nicht krank werden. Die Preise für Arzneimittel sind im Vergleich zu 2014 deutlich gestiegen.

Sie stiegen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2014 um anderthalb Milliarden Euro, wie aus dem Arzneiverordnungsreport im Auftrag des AOK-Bundesverbands hervorgeht.

Die Mehrausgaben kamen demnach vor allem durch patentgeschützte Medikamente zustande. Für sie können Arzneimittelhersteller im ersten Jahr, nachdem das Präparat auf den Markt kommt, den Preis frei bestimmen. Der Ausgabenanstieg lag in diesem Segment bei 9,7 Prozent — und fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie der des Gesamtmarktes (plus 4,3 Prozent).

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller betonte derweil, dass der Gesamtanstieg nach den jüngsten Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit sogar unter dem Durchschnitt liege.

Der Autor des AOK-Reports, Ulrich Schwabe, sagte, Deutschland sei bei Arzneimitteln nach wie vor ein "Hochpreisland". Die Kosten für diese Politik würden auf die deutschen Patienten abgewälzt. Die Krankenkassen werfen der Bundesregierung vor, die Preisbremsen für den Pharmamarkt aufzuweichen und damit vor allem die Versicherten zu belasten.

2 Kommentare