Auswertung von Kundendaten: Datev eifert Amazon nach

1.7.2016, 17:38 Uhr
Die Nürnberger Datev verfügt über einen enormen Datenschatz, den das Unternehmen in Zukunft vielfältig nutzen möchte.

© Datev Die Nürnberger Datev verfügt über einen enormen Datenschatz, den das Unternehmen in Zukunft vielfältig nutzen möchte.

Robert Mayr, seit 1. April neuer Vorstandsvorsitzender des Softwarehauses und IT-Dienstleisters für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren zumeist mittelständischen Mandanten, sieht dabei durchaus Analogien zu Internet-Giganten wie Amazon oder Zalando. Diese werteten schon seit langem die Kundendaten systematisch aus, so dass deren "Systeme wissen, was wir kaufen, bevor wir selbst ahnen, was wir wollen". Dahinter stecke das Phänomen der digitalen Transformation aller gesellschaftlichen Bereiche, und das, so Mayr, "im Eiltempo".

Der Datev-Chef warnte davor zu unterschätzen, was das auch für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer & Co. bedeute. Die Digitalisierung mache ganze Aufgabenfelder obsolet - Dinge wie die laufende Buchhaltung etwa würden künftig nicht mehr Menschen erledigen, sondern vollautomatisch Maschinen. Anderes rücke in den Vordergrund: "In Zukunft gewinnt die betriebswirtschaftliche Beratung an Bedeutung." Hier könnte die Datev-Kunden in den nächsten Jahren verstärkt punkten - und dafür gelte es eben auch, die ohnehin vorhandenen Daten der Mandanten entsprechend zu analysieren. Sicherheit und Datenschutz spielten dabei selbstverständlich unverändert die wichtigste Rolle, beruhigte Mayr.

Die Genossenschaft selbst will dazu ihren Beitrag leisten. So werde die Datev in den nächsten knapp zehn Jahren ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot gezielt mit Cloud- und datenorientierten Lösungen erweitern sowie Prozesse automatisieren und weiter vernetzen.

Keine Kommentare