Bier- und brechresistent: Adidas stellt Wiesn-Sneaker vor

7.9.2017, 17:08 Uhr
Farblich passt der neue Wiesn-Sneaker von Adidas definitiv zu Dirndl und Lederhose.

© 43einhalb Sneaker Store Farblich passt der neue Wiesn-Sneaker von Adidas definitiv zu Dirndl und Lederhose.

Beim Innenfutter hat sich Adidas von Trachtenhemden inspirieren lassen.

Beim Innenfutter hat sich Adidas von Trachtenhemden inspirieren lassen. © 43einhalb Sneaker Store

Die Wiesn klopft an. Nur noch wenige Tage, dann pilgern Hunderttausende in den Münchner Stadtosten. Dass das einst traditionelle Oktoberfest längst durchkommerzialisiert ist, ist keine Neuigkeit. Der Discounter Aldi benannte sich erst kürzlich werbewirksam in "Oidi" um und verärgerte damit seine bayerische Kunden, Billig-Dirndl und Plastik-Lederhosen gehören dort längst zum Standardrepertoire.

Jetzt springt auch Adidas mit auf - und bringt spezielle Wiesn-Sneaker auf den Markt. Als Basis dient das Modell "München MiG", das es bereits seit Jahren gibt. Der fränkische Konzern hat sich aber durchaus etwas einfallen lassen, besonders bei der Funktionalität. Eine spezielle Ölbeschichtung soll den Schuh resistent gegen Flüssigkeiten machen - etwa gegen Bier und Erbrochenes. "Oktoberfesterization", nennt Adidas das Verfahren, das "jedem Maßkrug-Unfall" trotzen soll.

Adidas verspricht "nur hochwertige Materialien"

Optisch sollen die Schuhe ideal zu Trachtenstrümpfen passen. Adidas verspricht: Es wurden nur hochwertige "Leder- und Premium-Materialien" verwendet. Der Sneaker kommt in sattem Braun, kombiniert mit den markentypischen drei Streifen und kleinen Stickereien, die unter anderem eine Breze zeigen. An der Seite prangt in großen Lettern: "Prost".

Der Preis allerdings hat es in sich. Rund 200 Euro kostet der Sneaker, der nur in ausgewählten Online-Shops verfügbar ist. Einen Preis, den Adidas unter anderem damit rechtfertig, dass der Wiesn-Schuh komplett in Deutschland produziert wird. "Deutsches Ingenieurwesen veredelt Tradition", wirbt der Sportartikelhersteller in einem Werbevideo.

Für Trachenexperten ist der Vorstoß von Adidas vor allem eines: ein Skandal. "Zum Haferlschua gibt's koa Alternative!", kommentieren etwa traditionsbewusste Münchner. "Warum kann Mann/Frau nicht respektvoll bayrische Tracht tragen? Nein, es muss mit Gewalt zum Faschingskostüm gemacht werden."

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