Biofach: Metropolregion erhält Titel "Fairtrade-Region"

16.2.2017, 15:42 Uhr
Unter den fair gehandelten Waren haben Blumen mit 25 Prozent den höchsten Marktanteil, weit vor Kaffee mit drei Prozent.

© Miriam Ersch/dpa Unter den fair gehandelten Waren haben Blumen mit 25 Prozent den höchsten Marktanteil, weit vor Kaffee mit drei Prozent.

Damit zeichnet der Kölner Verein Transfair, der seit 25 Jahren Produkte mit dem Fairtrade-Siegel vertreibt, die Metropolregion als erste ihrer Art dafür aus, dass sie sich für fairen Handel engagiert. "Die faire Metropolregion übernimmt hier eine Vorbildfunktion", sagte Transfair-Vorstandschef Dieter Overath bei der Verleihung der Auszeichnung im Nürnberger Messezentrum.

Faire Bedingungen kommen unterdessen auch den Bauern und Betrieben in der Region selbst zugute, betonte Peter Pluschke, Nürnberger Umweltreferent und Geschäftsführer des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung in der Metropolregion: ein wichtiger Aspekt neben der weltweiten Förderung gerechter Produktionsbedingungen.

Oft mehr Qualität in der Garage als im Kühlschrank

Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen Bewerber fünf Kriterien erfüllen. Dazu zählen ein Beschluss, den fairen Handel zu unterstützen, sowie ein breites Angebot von Fairtrade-Produkten in den Geschäften der Region, aber auch in Schulen und Vereinen. In der Metropolregion bieten den Angaben zufolge derzeit 524 Einzelhändler, 221 gastronomische Betriebe und 166 öffentliche Einrichtungen entsprechende Produkte an.

Transfair-Chef Overath fordert unterdessen von jedem einzelnen eine höhere Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln ein: "In Deutschland steht in der Garage oft mehr Qualität als im Kühlschrank". Allerdings reiche es nicht aus, fair gehandelte Produkte zu kaufen. Zugleich müssten die Lebensumstände in vielen Staaten der Welt insgesamt verbessert werden.

Unter den fair gehandelten Waren haben derweil Blumen mit 25 Prozent den höchsten Marktanteil, weit vor Kaffee mit drei Prozent. Neu im Fairtrade-Sortiment ist in diesem Jahr ein Osterhase: ein fränkisches Produkt aus dem Hause Riegelein in Cadolzburg.

Mehr Bio in Kommunen

Ebenfalls im Rahmen der BioFach hat Umweltreferent Pluschke die Broschüre "Mehr Bio in Kommunen" vorgestellt, die das Netzwerk deutscher Biostädte herausgegeben hat. Der Leitfaden soll die Kommunen dabei unterstützen, mehr auf Biolebensmittel zu setzen: ob in Kantinen, Krankenhäusern, Seniorenheimen oder bei städtischen Empfängen.

Nürnberg als Bio-Metropole hat sich selbst unter anderem zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 den Anteil von Biolebensmitteln in Kindertagesstätten und Schulen auf 50 Prozent zu steigern. Bei den Kitas habe man schon einen Anteil von 40 Prozent erreicht, so Peter Pluschke. Bei den Schulen liegt die Bioquote derzeit bei etwa 20 Prozent. "Dort ist die Umstellung deutlich schwieriger." Grund: die Konkurrenz durch Döner-Imbisse und Fastfood-Ketten.

Der Leitfaden "Mehr Bio in Kommunen" informiert unter anderem über das Vergaberecht. Ab Montag ist die Broschüre unter www.biostaedte.de im Internet zu finden.

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