Darum legt sich Edeka mit dem Weltkonzern Nestlé an

19.2.2018, 15:11 Uhr
Edeka plant, rund 160 Produkte des Marktgiganten Nestlé aus dem Programm zu nehmen. Anlass hierfür ist ein Preiskampf, der in der Lebensmittelbranche recht häufig ausgetragen wird.

© Federico Gambarini (dpa) Edeka plant, rund 160 Produkte des Marktgiganten Nestlé aus dem Programm zu nehmen. Anlass hierfür ist ein Preiskampf, der in der Lebensmittelbranche recht häufig ausgetragen wird.

Der größte deutsche Lebensmittelhändler wolle damit beim weltweit größten Nahrungsmittelhersteller bessere Einkaufskonditionen durchsetzen, berichtete das Fachblatt. Zu den bekanntesten Nestlé-Marken gehören Nescafé, Maggi, Thomy, Wagner Pizza und Vittel. Edeka und Nestlé wollten den Bericht am Montag auf Anfrage nicht kommentieren. In Branchenkreisen hieß es, beide Seiten ließen die Muskeln spielen, um im Preiswettbewerb die Oberhand zu behalten.

Edeka agiert in dem Streit mit Nestlè dem Bericht zufolge nicht allein, sondern im Schulterschluss mit den anderen Mitgliedern der europäischen Händlerallianz Agecore: Intermarché, Coop Schweiz, Conad, Eroski und Colruyt. Die Schweizer Handelszeitung zitierte den Coop-Sprecher Urs Meier mit dem Satz: "Wir haben einen Bestellstopp auf über 150 Artikel veranlasst."

Normales Tagesgeschäft

Im Rahmen der regelmäßigen Preisverhandlungen zwischen Händlern und Herstellern sind vorübergehende Auslistungen von Produkten, aber auch die zeitweilige Einstellung der Belieferung durch die Hersteller nicht ungewöhnlich. So suchten Kunden der Supermarktkette Real im Sommer 2015 zeitweise vergeblich nach etlichen Produkten von Dr. Oetker, Nestlé oder Müller Milch. Erst als sich Händler und Hersteller im Streit über die künftigen Lieferkonditionen geeinigt hatten, füllten sich die Regale wieder.

Ein Jahr zuvor hatte der Discounter Lidl Schlagzeilen gemacht, als er Coca Cola für gut zwei Monate aus den Regalen schmiss. Die Begründung damals: „Streit um ein Vermarktungskonzept“. Und auch bei anderen Ketten fehlen immer wieder mal bekannte Marken, wenn sich Hersteller und Händler gerade nicht über Konditionen einigen können. "Das gehört zum normalen Geschäft", heißt es in der Branche. 

4 Kommentare