Das Konzept steht: So will Wöhrl aus der Krise kommen

2.5.2017, 15:52 Uhr
Das Konzept steht: So will Wöhrl aus der Krise kommen

© Eduard Weigert

"Wöhrl hat realistische Chancen am Markt", betonte der Wöhrl-Sanierungsvorstand Christian Gerloff, dessen Aufgabe bei der fränkischen Modekette nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens weitgehend beendet ist. Der neue Eigentümer Christian Greiner, der das Unternehmen offiziell mit dem ersten Mai übernommen hat, sieht Wöhrls Zukunft ganz im stationären Handel: "Das Heil liegt nicht im E-Commerce". Man könne nicht überall perfekt sein, so der Enkel des Firmengründers Rudolf Wöhrl. Das Internet solle lediglich als zusätzlicher Marketing-Kanal genutzt werden.

Ansonsten gilt für Greiner nach eigener Aussage die Devise: Schuster bleib bei deinen Leisten. Konkret: Wöhrl konzentriert sich auf das Kerngeschäft, nämlich den Verkauf in den 30 verbliebenen Filialen. Dort will Greiner künftig weniger Marken anbieten. Erweitert wird den Plänen zufolge dagegen das Wäsche-Angebot in einigen Häusern. Und auch bei großen Größen soll es mehr Auswahl geben.

Zudem sollen bei den Mitarbeiter nach den Unsicherheiten der vergangenen Monate wieder "positive Emotionen" in Bezug auf das Unternehmen geweckt werden, so Greiner. Als Ziel gelte es, den Umsatz von aktuell 280 Millionen Euro zu steigern, sagte Andreas Mach, der auch künftig an der Spitze der Geschäftsführung steht. Daran werde nun mit viel Herzblut gearbeitet: Nach außen sollte dies bei der ersten Pressekonferenz nach der Umstrukturierung dadurch dokumentiert werden, dass der sonst übliche Knopf im Firmenlogo durch ein Herz ersetzt wurde.

Nach dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sind 95 Prozent der Stellen erhalten, hieß es. Geschlossen wurden vier Filialen.

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