DHL möchte Pakete künftig mit Drohnen ausliefern

22.1.2016, 06:22 Uhr
Diese Drohne von DHL soll künftig entlegene Gebiet mit Pakete beliefern. Eine Testphase in den Alpen läuft gerade.

© Andreas Heddergott/DHL Diese Drohne von DHL soll künftig entlegene Gebiet mit Pakete beliefern. Eine Testphase in den Alpen läuft gerade.

Seit Anfang des Jahres testet DHL im oberbayerischen Wintersportort Reit im Winkl die Paketdrohne. Sie soll autonom zur etwa acht Kilometer entfernten und 500 Meter höher gelegenen Winklmoosalm Päckchen liefern - bis zu zwei Kilogramm dürfen sie wiegen. Die Drohne legt ihre Sendung anschließend in eine umgebaute Packstation. Dort wird auch der Akku des Fluggeräts ausgetauscht, damit sie gleich wieder weiterfliegen kann.

Wie das System funktioniert, wollte DHL Medienvertretern aus aller Welt direkt vor Ort zeigen. Ein geplanter Testflug wurde jedoch einen Tag vorher abgesagt. Wegen den hohen Minusgraden der vergangenen Tage ließen sich die Flugbedingungen schwerer kalkulieren.

Dabei war für die Testphase bereits einiges an Vorbereitung nötig. Im Gebiet um Reit im Winkl gibt es bis Ende März 2016 eine Sondergenehmigung der Luftfahrtbehörde. Die Drohne hat nun nicht mehr vier Propeller, sondern sieht aus wie ein Flugzeug, das Senkrecht starten kann – Kippflügel lautet das Fachwort. „Das spart auch Energie, da das Gerät segeln kann und nicht ständig die Motoren laufen müssen“, sagt Entwickler Dieter Moormann von der RWTH Aachen.

Neu ist das Drohnen-Projekt noch nicht. Bereits 2013 schickte DHL eine Drohne zu Testzwecken über den Rhein in Bonn. Und auch die Nordseeinsel Juist wurde in einer Testphase über die Luft beliefert.

Auch Amazon testet Drohnen

Doch DHL ist nicht das einzige Unternehmen, das in diese Richtung experimentiert. Ausgerechnet Amazon, einer der größten Kunden der Post hierzulande, hat bereits mehrere Drohnen entwickelt. In einem Video zeigt der US-amerikanische Versandhändler, wie eine Drohne ein Paket automatisch vom Lager in den Garten des Kunden fliegt, seine Lieferung ablegt und wieder verschwindet. „PrimeAir“ heißt der Dienst, die Lieferung soll nicht länger als 30 Minuten dauern.

Die wichtigste ungeklärte Frage bleibt die Regulierung des Drohnenverkehrs durch die Behörden. Hier befinde sich die Post in Gesprächen mit der Bundesregierung, um eine liberale Regelung zu erhalten. Noch bis März darf DHL das Fluggerät in Reit im Winkl testen.

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