Drei Neueröffnungen: dm will Discountern Umsatz abjagen

25.10.2014, 20:57 Uhr
Drei Neueröffnungen: dm will Discountern Umsatz abjagen

© F.: Eduard Weigert

Marion Sprenger steht in Nürnbergs größter dm-Innenstadt-Filiale. „Wir wollten schon 15 Jahre lang ein Geschäft in der Karolinenstraße aufmachen“, erzählt die Gebietsleiterin. Doch erst am 14. November des vergangenen Jahres hatte es geklappt, just an Sprengers Geburtstag. „Das war mein schönstes Geschenk“, lächelt die Managerin. Sie gehört seit 30 Jahren zur Firma, „fast wie Inventar“, witzelt einer ihrer Kollegen.

Nur zwei schmale Läden trennen die Filiale in Sichtweite zur Lorenzkirche vom Konkurrenten Drogerie Müller. Ist das wirklich ein guter Standort? Zumal im City-Point und in der Breiten Gasse zwei weitere dm-Filialen Kunden anziehen. Doch die Käufergruppen unterscheiden sich voneinander. Der Laden in der Breite Gasse locke mehr Teenies, während den in der Karolinenstraße ein Publikum ab 30 Jahren und zudem mehr Touristen besuchten, berichtet Sprenger. „Es funktioniert trotz der Dichte.“

Ein gutes Pflaster

Fest steht: Franken ist ein gutes Pflaster für dm. Trotzdem wächst der Umsatz nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit, als die verbliebenen „Großen Drei“ der Branche von der Schlecker-Pleite profitierten. Seitdem ist dm Marktführer in Deutschland, gefolgt von Rossmann und Müller.

In Mittelfranken und den Randgebieten legte der dm-Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr um 12,5 Prozent zu, im Jahr davor hatte es noch ein sattes Plus von 18 Prozent gegeben. Doch immerhin schaffte Franken noch ein zweistelliges Plus, während der gesamte dm-Konzernumsatz nur um 8,2 Prozent auf 8,32 Mrd. Ã stieg.

Zusätzliches Wachstum erhofft sich Konzernchef Erich Harsch davon, den Discountern gezielt Umsätze abzujagen. Dazu bringt ihn der Befund, dass beinahe zwei Drittel der Drogeriewaren eben nicht in Drogerien, sondern in Supermärkten gekauft werden. Der Geschäftsführer sieht da noch Luft. Zugleich erweitert das Karlsruher Unternehmen Stück für Stück sein Lebensmittel-Sortiment samt Bio-Produkten.

Eine starke Säule jedoch bleibt dekorative Kosmetik wie Nagellack oder Wimperntusche. In diesem Segment habe dm die Marktführerschaft auf mehr als 50 Prozent ausgebaut, erklärt das Unternehmen.

Derweil werden die Foto-Abteilungen immer komfortabler, mit Arbeitsstationen bestehend aus Bildschirmen und Hockern. Hinter der Bedientheke hilft ein Mitarbeiter, große Leinwände zu bedrucken. Je näher Weihnachten rückt, desto größer wird der Kundenandrang. Die Vorboten sind schon jetzt zu spüren.

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