Ergo schluckt KarstadtQuelle Versicherungen

6.1.2009, 00:00 Uhr
Ergo schluckt KarstadtQuelle Versicherungen

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Schon bisher hat der Düsseldorfer Ergo-Konzern direkt oder mittelbar 77,5 Prozent der Anteile an dem Fürther Direktversicherungsunternehmen mit den Sparten Lebens-, Kranken- und Schaden-/Unfallversicherung besessen. Im Zuge einer Neuordnung im Finanzdienstleistungsbereich hat Ergo zum Jahreswechsel nun aber auch noch die anderen 22,5 Prozent der Anteile vom Essener Handelskonzern Arcandor übernommen.

Im Gegenzug übernimmt der Arcandor-Konzern, zu dem unter anderem die Handelsmarken Karstadt und Quelle gehören, alle Anteile an der in Neu Isenburg ansässigen KarstadtQuelle Bank. Beide Konzerne kooperieren bereits seit März 2002 über ein Gemeinschaftsunternehmen beim Vertrieb von Finanzdienstleistungsprodukten wie Krediten oder Versicherungspolicen.

Wie Unternehmenssprecher Johannes Plott in Fürth erklärt, hat die Übernahme durch Ergo «keine Auswirkungen auf die Kunden der KarstadtQuelle Versicherungen und ihre Verträge, ebenso wenig auf das Geschäftsmodell des Direktversicheres und auf die Mitarbeiter.« Die Fürther Versicherungsgruppe ist mit mehr als 3,5 Millionen Kunden einer der größten Direktversicherer in Deutschland und sieht sich als Marktführer vor allem bei älteren Versicherungsnehmern.

Bereits seit Jahren sind die KarstadtQuelle Versicherungen auf Expansionskurs, was sich auch in der Arbeitsplatzbilanz niederschlägt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen fast 1900 Mitarbeiter, davon über 1600 am Hauptstandort in Nürnberg. Erst vor wenigen Monaten bezog das Unternehmen an der Stadtgrenze zu Fürth einen Erweiterungsbau, mit dem 300 neue Stellen geschaffen worden sind.

Hervorgegangen ist der Direktversicherer, der keinen Außendienst unterhält, 1984 aus dem Fürther Quelle-Versandhaus. Damals startete das junge Unternehmen mit drei Mitarbeitern.