Evangelische Bank baut Stellen ab

29.3.2017, 16:47 Uhr
Die Evangelische Bank will in den nächsten Jahren ein Fünftel ihrer Belegschaft abbauen.

© Eduard Weigert Die Evangelische Bank will in den nächsten Jahren ein Fünftel ihrer Belegschaft abbauen.

Bis zum Jahr 2021 soll der Personalstand bei der kirchlichen Bank um 100 Vollzeitstellen reduziert werden. Wegen vieler Teilzeitmitarbeiter werden vom Abbau unter dem Strich über 100 der aktuell 480 Beschäftigten betroffen sein. In der Nürnberger Niederlassung sind derzeit 22 Mitarbeiter tätig. Wie viele davon künftig übrig bleiben, ist noch nicht klar, sagte ein Sprecher. Der Standort bleibe aber auf alle Fälle erhalten.

Für private Kunden wird die Filiale in der Nürnberger Innenstadt in absehbarer Zukunft allerdings keine Anlaufstelle mehr sein. Sie können den Plänen des Vorstands zufolge nur noch per Mail oder Telefon mit ihren Beratern kommunizieren, die in einer zentralen Einheit in Kassel gebündelt werden sollen. Die bundesweit noch 13 Niederlassungen neben der Zentrale sollen sich ganz auf das Geschäft mit institutionellen Kunden konzentrieren. Die stellen mit 19.000 zahlenmäßig zwar die Minderheit im Vergleich zu den 72.000 Privatkunden, sorgen aber für 80 Prozent des Geschäfts, so der Sprecher.

In Nürnberg hat das Geldhaus 2016 ein Kundenvolumen in Höhe von 612 Millionen Euro (Vorjahr 572 Millionen Euro) betreut. Die Zahl der Kunden lag bei 9331, davon 7627 Privatkunden.

Die "harten Einschnitte" seien nötig, um die Bank "aus einer Position der Stärke heraus umzubauen", hieß es zur Begründung. Für die ersten Mitarbeiter sei der Sozialplan schon abgeschlossen, ein weiterer werde gerade ausgehandelt. Die Reduzierung soll sozialverträglich erfolgen.

Standorte geschlossen

Rund um Nürnberg hat die Evangelische Bank erst zum Jahresende 2016 zwei Standorte geschlossen. Die betroffenen Mitarbeiter in Rummelsberg und Neuendettelsau sind nach Nürnberg gewechselt.

Das kirchliche Geldhaus hat seine Bilanzsumme 2016 mit 7,1 Mrd. Ã nahezu stabil gehalten. Der Jahresüberschuss ist im Vergleich zum Vorjahr sogar minimal auf 10,1 Millionen Euro gestiegen. Das Institut sieht sich aber - wie alle Banken in Deutschland - unter Druck durch die Niedrig- und Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Vor zwölf Jahren hatte das Vorläuferinstitut der Nürnberger Niederlassung, die Acredobank, noch 100 Mitarbeiter.

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