Fleischkonzerne schaden dem Klima mehr als Ölproduzenten

18.7.2018, 20:32 Uhr
Bis 2030 soll der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch auf 48 Kilogramm steigen.

© kyodo/dpa Bis 2030 soll der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch auf 48 Kilogramm steigen.

Schon heute seien die fünf größten Fleischkonzerne der Welt- in dieser Reihenfolge JBS (Brasilien), Tyson Foods, Cargill, Dairy Farmers (alle USA) und Fonterra (Neuseeland) - zusammengenommen für mehr Treibhausgase verantwortlich als beispielsweise der Ölkonzern Exxon Mobil, heißt es in einer Studie des amerikanischen Institute for Agriculture und Trade Policy (IATP) und der spanischen Umweltorganisation Grain.

Das aber werde öffentlich so kaum wahrgenommen, weil die Fleischindustrie häufig nur unvollständige Ökobilanzen ausweise. Löbliche Ausnahmen unter den 35 Unternehmen der Branche - darunter aus Deutschland auf Platz 21 DMK und 25 Tönnies - seien nur Nestlé (Schweiz), FrieslandCampina (Holland), Danone (Frankreich) und NH Foods (Japan). Laut IATP gebiete es aber die Ehrlichkeit, beispielsweise auch die großen Mengen Methan zu berücksichtigen, die Kühe bei der Verdauung ausstoßen.

Pro-Kopf-Verzehr steigt weiter

Die Studienautoren fürchten zudem, dass der Beitrag der Fleischindustrie zum Klimawandel in den nächsten Jahren noch steigt. Dafür zitieren sie Zahlen von JBS, denen zufolge der globale Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch bis 2030 auf 48 Kilogramm steigen wird. Zur Jahrtausendwende seien es erst 37 Kilogramm gewesen. Auf andere Industrien sei der Druck dagegen viel höher, ihre Treibhausgase in der gesamten Liefer- und Produktionskette zu verringern.

Umweltschützer warnen schon seit Jahren vor den negativen Folgen insbesondere der industriellen Landwirtschaft für Natur und Klima. Besonders ungünstig schneidet dabei regelmäßig gerade die Fleischproduktion ab - auch, weil in Ländern wie China die Menschen gerade erst auf den Geschmack kommen.

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