Gutfried stellt Produktion von Veggie-Wurst fast komplett ein

17.4.2018, 12:42 Uhr
Ein Logo mit Tiermotiven dreht auf einem Gebäude der Tönnies Unternehmensgruppe.

© Bernd Thissen/dpa Ein Logo mit Tiermotiven dreht auf einem Gebäude der Tönnies Unternehmensgruppe.

Sieben Varianten an vegetarischer Wurst hatte Tönnies unter der Marke Gutfried vertrieben. In Zukunft soll jedoch nur noch eine davon angeboten werden. Die bislang letzten Zahlen der GfK-Gruppe bescheinigten deutschlandweite Rückgänge bei Fleischersatzprodukten. Verbraucher hätten die Produkte zwar ausprobiert, der überwiegende Teil der Konsumenten wären allerdings bei Fleisch geblieben.

Trotz der konstant steigenden Zahl an Vegetariern und Veganern hierzulande nimmt auch die Nachfrage nach Rindfleisch zu. Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Pro-Kopf-Verbrauch um 13 Prozent auf durchschnittlich zehn Kilogramm.

2017 schlachtete die Unternehmensgruppe Tönnies 20,6 Millionen Schweine (2016: 20,4 Mio.), das ist ein Zuwachs von einem Prozent. 16,6 Mio. Schweine davon wurden in Deutschland geschlachtet, das entspricht einem Anstieg von 400.0000 Tieren, einem Plus von 2,5 Prozent (2016: 16,2 Mio.). Auch bei den Rinderschlachtungen legte Tönnies zu.

Das Unternehmen steht 2017 bei 432.000 Schlachtungen inklusive Zerlegung (2016: 424.000 Mio.). Das geringere Wachstum der Schweineschlachtungen außerhalb Deutschlands ist auf eine Schwäche im dänischen Markt zurückzuführen. Hier sank das Schlachtaufkommen insgesamt im Markt um rund fünf Prozent, Tönnies ist auch hier besser als der Markt. Insgesamt liegt die Exportquote des Unternehmens bei rund 50 Prozent.

Fleischkonsum in Deutschland ungesund hoch

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischwaren pro Woche zu essen. Die Realität sieht bundesweit jedoch anders aus. Männer essen durschnittlich nämlich mit 1092 Gramm Wurst und Fleisch pro Woche etwa doppelt so viel. Frauen essen etwa 588 Gramm Fleisch wöchentlich.

Direkte Folge von übermäßigem Fleischkonsum ist laut Weltgesundheitsorganisation WHO beispielsweise ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko. Außerdem erhöht der Fleischkonsum, insbesondere im rohen Zustand, das Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten enorm.

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