Hacker erbeuten in Frankreich Daten von Atomanlagen

2.11.2018, 08:37 Uhr
Das Unternehmen Ingérop habe nach eigenen Angaben die betroffenen Kunden über den Datendiebstahl in Kenntnis gesetzt und nicht näher genannte Sicherungsmaßnahmen eingerichtet.

© dpa Das Unternehmen Ingérop habe nach eigenen Angaben die betroffenen Kunden über den Datendiebstahl in Kenntnis gesetzt und nicht näher genannte Sicherungsmaßnahmen eingerichtet.

Der Konzern Ingérop habe den Angriff auf Anfrage bestätigt, berichtete der NDR am Donnerstag. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz nahe Paris und ist weltweit an großen Bauprojekten beteiligt. Auf eine Nachfrage reagierte es zunächst nicht; der Donnerstag war in Frankreich ein Feiertag.

Der von den Hackern kopierte Datensatz, der dem NDR vorliege und von NDR-Reportern gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung und Le Monde ausgewertet worden sei, umfasse mehr als 65 Gigabyte. Darunter befänden sich Pläne der Standorte von Videokameras, die in einem französischen Hochsicherheitsgefängnis eingesetzt werden sollten, Unterlagen zu einem geplanten Atommüll-Endlager im Nordosten Frankreichs und persönliche Informationen zu mehr als 1200 Ingérop-Mitarbeitern. Auch einige firmeninterne E-Mails sind Teil des Datenlecks.

Insgesamt handelte es sich um mehr als 11.000 Dateien, die nach NDR-Angaben aus einem Dutzend Projekten stammen, an denen die Firma arbeitet. Darunter seien vor allem Bauvorhaben in Frankreich, aber auch Projekte in Spanien und Südamerika, berichtete der NDR unter Berufung auf eine Sprecherin von Ingérop. Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben die betroffenen Kunden über den Datendiebstahl in Kenntnis gesetzt und nicht näher genannte Sicherungsmaßnahmen eingerichtet.

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